Hochwasser in Dresden: Pegelstände sinken konstant, durchatmen ist angesagt!

Dresden - Nachdem die Elbe in Dresden am Donnerstag ihren Scheitelpunkt erreicht hat, zieht sich das Hochwasser auch am Freitag langsam, aber sicher, zurück.

Am Freitag war Alarmstufe 3 überstanden.
Am Freitag war Alarmstufe 3 überstanden.  © Robert Michael/dpa

Am Donnerstagabend fiel der Wasserpegel unter die 6-Meter-Marke. Alarmstufe 3 ist damit wieder Geschichte.

Bis das Hochwasser sich komplett verabschiedet, soll es aber noch dauern. Experten rechnen noch mit mehreren Tagen, wahrscheinlich sogar bis zum Ende des Monats.

Trotz leichter Entspannung warnt die Stadt weiterhin davor, sich zu nah an den Fluss zu begeben. Die reißende Strömung stellt weiterhin eine große Gefahr dar.

Stabile Lage: Elbe bleibt in Sachsen-Anhalt unter den Alarmstufen!
Hochwasser Stabile Lage: Elbe bleibt in Sachsen-Anhalt unter den Alarmstufen!

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20. September, 10.32 Uhr: Elbe-Pegelstände sinken - Hochwasserscheitel ist durch

Der Elbe-Hochwasserscheitel kam am Mittwochabend in Sachsen an. Inzwischen hat der Scheitel den sächsischen Abschnitt passiert.

In Schöna an der tschechischen Grenze und in der Landeshauptstadt Dresden liegen die Messwerte bereits unter der Sechs-Meter-Marke im Bereich der Alarmstufe 2 und gehen weiter langsam zurück: In Schöna sind es aktuell 5,57 Meter und in Dresden 5,58 Meter - die Normalwerte liegen an diesen Pegeln bei 1,58 Metern bzw. 1,42 Metern.

Auch in Riesa flussabwärts schwillt der Fluss seit dem späten Vorabend kontinuierlich ab, auf inzwischen 6,47 Meter, bei gleichbleibender Tendenz. Nur am Pegel Torgau ist die Tendenz derzeit noch steigend.

In den meisten sächsischen Städten entlang der Elbe kann durchgeatmet werden - die Pegelstände sinken.
In den meisten sächsischen Städten entlang der Elbe kann durchgeatmet werden - die Pegelstände sinken.  © Robert Michael/dpa

20. September, 9.30 Uhr: Dresden hilft Partnerstadt Ostrava

In der drittgrößten Stadt Tschechiens fließen mehrere Flüsse zusammen, darunter Oder und Opava. Einige Staudämme konnten dem Druck der Fluten nicht standhalten.

Feuerwehr und Militärkräfte bringen die Bevölkerung mit Schlauchbooten in Sicherheit. Dresdens Oberbürgermeister sichert Ostrava seine Unterstützung zu: "Unsere Gedanken sind bei den Bürgern unserer Partnerstadt. Erinnerungen an die Flut 2002 in Dresden werden wach und wir wissen, dass jetzt Hilfe dringend gebraucht wird, auch aus Dresden", so Dirk Hilbert.

Die Dresdner Feuerwehr und die Dresdner Hilfsorganisation "arche noVa e.V." bringen Bautrockner nach Ostrava. Die Stadt stellt 5000 Euro und Logistik zur Verfügung, arche noVa stellt 10.000 Euro bereit, die SachsenEnergie AG hat 5000 Euro zugesagt. Zudem spenden die Veranstalter des Konzertes von KRAFTWERK und des City-Biathlons jeweils 1000 Euro.

Nach sintflutartigen Regenfällen stehen in Tschechien ganze Landstriche unter Wasser. Feuerwehr und andere Rettungskräfte sind im Dauereinsatz.
Nach sintflutartigen Regenfällen stehen in Tschechien ganze Landstriche unter Wasser. Feuerwehr und andere Rettungskräfte sind im Dauereinsatz.  © Ožana Jaroslav/CTK/dpa

20. September, 6.08 Uhr: Elbpegelstand sinkt weiter

Auch in der Nacht ist der Pegel der Elbe in Dresden weiter gesunken.

Um 6 Uhr betrug der Wasserstand 5,78 Meter. Der Durchfluss ist ebenfalls etwas abgeschwächt und liegt nun bei 1550 Kubikmetern pro Sekunde.

19. September, 22.19 Uhr: Bye Bye, Alarmstufe 3!

Stand 22.15 Uhr ist der Wasserstand erstmals seit einem Tag wieder unter die 6-Meter-Marke gefallen und damit unter den Grenzwert für die Alarmstufe 3.

Der aktuelle Wasserstand beträgt 5,99 Meter.

Der Pegel in Dresden ist unter 6 Meter gefallen.
Der Pegel in Dresden ist unter 6 Meter gefallen.  © Andreas Weihs

19. September, 21.51 Uhr: Wasserpegel bei genau 6 Metern

Stand 21.45 Uhr liegt der Wasserstand in Dresden bei genau 6 Metern.

Sinkt der Pegel noch um einen weiteren Zentimeter, gilt wieder die Alarmstufe 2.

19. September, 19.47 Uhr: Elbe geht langsam zurück

Stand 19.30 Uhr steht der Wasserpegel in Dresden bei 6,03 Meter.

Seit Tagesbeginn hat sich der Wasserstand damit um etwa sieben Zentimeter verringert. Im Verlauf des Abends rechnet das Landeshochwasserzentrum damit, dass der Pegel noch unter die 6-Meter-Marke zurückfällt.

In Dresden sink der Pegel langsam, aber sicher.
In Dresden sink der Pegel langsam, aber sicher.  © Thomas Türpe

19. September, 18.45 Uhr: Dolce Vita an der Brühlschen Terrasse

Bei Speis und Trank beobachten Touristen die Hochwasser-Lage in Dresden entspannt von der Brühlschen Terrasse aus.

TAG24 hat sich aufgemacht und die Schaulustigen befragt, wie sie über die Situation in Dresden denken. Nachlesen könnt Ihr ihre Meinungen im Artikel: "Hochwasser und Carolabrücke sind neue Tourismus-Magneten in Dresden!".

19. September, 17.08 Uhr: Warnung vor starker Strömung

Die Stadt Dresden hat in einer Mitteilung die Bevölkerung gebeten, trotz des langsam sinkenden Pegelstands nicht zu nah an die Elbe zu gehen.

Vorsicht ist geboten, da Fließgeschwindigkeit und Durchfluss (1690 Kubikmetern pro Sekunde) der Elbe sehr hoch sind und Menschen schnell von der Strömung mitgerissen werden können - das gilt übrigens auch, wenn kein Hochwasser ist!

19. September, 16.19 Uhr: Elbe-Hochwasser könnte bis Ende September dauern

Das Wasser wird nach Angaben des Landeshochwasserzentrums sehr langsam abfließen.

Das liegt auch an der Situation in den Moldau-Kaskaden, in denen die Wassermengen zum Schutz der tschechischen Hauptstadt Prag gestaut werden.

Die Hydrologen rechnen damit, dass das Elbe-Hochwasser möglicherweise bis Ende September andauert.

Bis die Elbe wieder ihren normalen Pegel erreicht, kann es den Experten zufolge noch bis Ende September dauern.
Bis die Elbe wieder ihren normalen Pegel erreicht, kann es den Experten zufolge noch bis Ende September dauern.  © Thomas Türpe

19. September, 15.37 Uhr: Sachsen schickt Hilfslieferungen nach Polen

Am Donnerstag hat der Freistaat Sachsen den ersten Teil einer Hilfslieferung in Richtung der polnischen Stadt Breslau (Wroclaw) geschickt.

Für die vom Hochwasser betroffene Region in Niederschlesien wurden 300 Feldbetten sowie Nahrungsmittel bereitgestellt, teilte die Sächsische Staatskanzlei am Donnerstag in einem Beitrag auf X mit.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) erklärte dazu: "Wir Sachsen wissen viel zu gut, wie es ist, mit dem Hochwasser und seinen Folgen kämpfen zu müssen. Diesmal ist unsere Heimat nicht so schlimm betroffen, wie befürchtet. Unsere Nachbarn befinden sich teilweise in einer katastrophalen Situation – deswegen ist es uns wichtig, unkompliziert und schnell zu helfen."

Warum Kretschmer selbst dem Start der Hilfslieferung nicht beiwohnen konnte, lest Ihr im Artikel: "Sachsen hilft Hochwasser-Region in Polen: MP Kretschmer verpasst Termin".

19. September, 15.20 Uhr: Weiße Flotte legt Zwangspause ein

Bis mindestens zum 26. September finden keine Dampfer-Fahrten mehr statt, kündigte die Sächsische Dampfschifffahrt auf ihrer Website an.

"Wir haben entschieden, dass wir nicht vor nächstem Donnerstag wieder fahren", erklärte Christoph Springer, Pressesprecher der Weißen Flotte Sachsen GmbH, dazu am Donnerstag. Sobald es der Wasserpegel der Elbe wieder hergibt, sollen zunächst die Dampfer-Touren in Richtung stromaufwärts (Schlösserfahrt, Stadtfahrt, Tour zwischen Pirna und Bad Schandau) wieder anlaufen.

Für mindestens eine Woche fahren keine Dampfer der Weißen Flotte.
Für mindestens eine Woche fahren keine Dampfer der Weißen Flotte.  © Petra Hornig

19. September, 14.46 Uhr: Frauenkirche lädt zum Hochwasser-Gebet ein

Am morgigen Freitag findet um 18 Uhr in der Dresdner Frauenkirche anlässlich des Hochwassers ein ökumenisches Dank- und Fürbittengebet statt.

"Ein besonderer Fokus richtet sich auf die Betroffenen der Flutkatastrophe in Mittel- und Osteuropa", heißt es dazu in einer Mitteilung am Donnerstag. Insbesondere den Betroffenen in der tschechischen Partnerstadt Ostrava will man gedenken. Auch den Einsatzkräften soll mit den Gebeten gedankt werden.

In der Dresdner Frauenkirche wird am Freitag für die Betroffenen des Hochwassers gebetet.
In der Dresdner Frauenkirche wird am Freitag für die Betroffenen des Hochwassers gebetet.  © Robert Michael/dpa

19. September, 14.03 Uhr: "Fridays for Future" kündigt Demo an

"Fridays for Future" Dresden demonstriert am Freitag ab 15 Uhr auf dem Neustädter Markt, damit "Extremwetter nicht zur Normalität werden", wie es in einer Ankündigung auf Instagram heißt.

Zu einem entsprechenden Video schrieben die Protestler: "Mittlerweile müssen wir anerkennen, dass es Folgen der Klimakrise gibt, die wir nicht mehr vermeiden können und an die wir uns anpassen müssen. Dass Innenminister Schuster angekündigt hat, den Hochwasserschutz auszubauen, ist deshalb richtig und wichtig! Das reicht aber nicht. Was es braucht, ist endlich entschlossene und konsequente Klimapolitik."

Die Botschaft der "Fridays for Future"-Mitglieder am Elbufer: "Jahrhundertflut war gestern, wir sind im Fluten-Jahrhundert angekommen!"
Die Botschaft der "Fridays for Future"-Mitglieder am Elbufer: "Jahrhundertflut war gestern, wir sind im Fluten-Jahrhundert angekommen!"  © Screenshot/Instagram/fffdresden

19. September, 10.56 Uhr: Scheitelpunkt erreicht

Früher als gedacht hat der Dresdner Elbpegel seinen Scheitelpunkt erreicht.

Er liegt bei 6,10 Meter. Ursprünglich war der Höchstwert für den Nachmittag vorausgesagt. Doch bereits jetzt sinkt Wasserstand wieder.

Stand 10.45 Uhr wurden 6,09 Meter gemessen.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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