Dresden warnt vor Hochwasser: Welche Rolle spielt die Carolabrücke?

Dresden - Das kommt zum ungünstigsten Zeitpunkt: Mitte nächster Woche rechnet die Stadtverwaltung mit Hochwasser über Alarmstufe 4. Auch das Landeshochwasserzentrum warnt.

Die in der Elbe liegende Carolabrücke könnte bei einem Hochwasser das Wasser noch höher stauen.
Die in der Elbe liegende Carolabrücke könnte bei einem Hochwasser das Wasser noch höher stauen.  © Holm Helis

Wird der Starkregen in Dresden größtenteils ausbleiben, erwartet das Riesengebirge am Wochenende Niederschlag von bis zu 350 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 72 Stunden.

Von dort aus droht das Wasser über die Elbe zu kommen, der tschechische Landwirtschaftsminister Marek Výborný (48) hatte bereits am Dienstag angekündigt, die Staumauern zu öffnen, weshalb bereits jetzt die Pegel leicht steigen.

"An den sächsischen Elbepegeln sind damit Höchststände ab Dienstag in Schöna und Mittwoch in Dresden im Bereich der Alarmstufe 3 zu erwarten", heißt es aus dem Landeshochwasserzentrum.

Das sind Pegelstände zwischen sechs und sieben Meter.

In Tschechien werden die ersten Staumauern geöffnet - zuungunsten von Dresden.
In Tschechien werden die ersten Staumauern geöffnet - zuungunsten von Dresden.  © Bernd März

Städtisches Umweltamt in Dresden rechnet mit Pegelständen von fünf bis acht Metern

Umweltamtsleiter René Herold (44) stellt düstere Prognosen für die Dresdner Pegelstände auf.
Umweltamtsleiter René Herold (44) stellt düstere Prognosen für die Dresdner Pegelstände auf.  © Holm Helis

Noch weiter geht das städtische Umweltamt, das erste Modellierungen erstellt hat: "Die Prognosen schwanken zwischen fünf und acht Metern Mitte nächster Woche", sagt Umweltamtsleiter René Herold (44) im Stadtrat. "Wir sind mit den tschechischen Kollegen im engen Austausch."

Das reicht bis über Warmstufe 4. Doch wie wirken sich die Brückentrümmer auf das Hochwasser aus?

Herold rechnet durch das Überfließen der Teile mit erhöhter Strömungsgeschwindigkeit: "Das wird sich bis zur Marienbrücke wieder nivellieren", sagt er.

Außerdem rechne er mit einem Aufstau der Elbe zwischen den Trümmern und der Albertbrücke, teilweise sogar bis zur Waldschlößchenbrücke.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis (2)

Mehr zum Thema Hochwasser Dresden: