Ab wann wird der Elbpegel zur Gefahr für Dresden?

Nach dem Brückeneinsturz kämpft Dresden nun mit dem steigenden Hochwasser. Die drängende Frage bleibt: Ab welchem Pegel wird die Lage für die Stadt gefährlich?

Hier findest Du weitere Informationen zum Hochwasser in Dresden.

Wie viel Hochwasser ist für Dresden zu viel?

Wie gut ist Dresden auf ein Hochwasser vorbereitet? Können verheerende Schäden entstehen?
Wie gut ist Dresden auf ein Hochwasser vorbereitet? Können verheerende Schäden entstehen?  © DPA/Robert Michael

Der Teileinsturz der Carolabrücke vom 11. September 2024 stellt angesichts des stetig steigenden Elbpegels eine ernsthafte Herausforderung dar.

Zwar wurde der einsturzgefährdete Brückenzug C von der Feuerwehr, dem THW und einiger Spezialfirmen kontrolliert zum Einsturz gebracht und seine Trümmer an der Elbwiese beseitigt, jedoch liegen die eingestürzten Brückenteile noch in der Elbe. Neusten Berechnungen zufolge werden diese aber dem Wasserdruck sowie angeschwemmten Treibgut standhalten. Daher bestehe wohl erstmal keine Gefahr seitens der im Wasser liegenden Brückenteile.

Die Stadt Dresden informierte jedoch darüber, dass im Oberstrombereich ein Wasseraufstau durch die Brückenteile besteht. Bis zur Waldschlößchenbrücke kann sich der Wasserstand um etwa 30 bis 50 Zentimeter erhöhen.

Doch wie viel Wasser hält Dresden aus? Wann muss die Stadt mit erheblichen Schäden rechnen?

Wie viel Hochwasser verträgt Dresden?

Feuerwehr-Pressesprecher Klahre bekräftigt in der Pressekonferenz, dass Dresden für den Hochwasserfall gewappnet sei. Diese Maßnahmen werden bei steigendem Pegel ergriffen.

Diese Abwehrmaßnahmen trifft Dresden

Seit dem Jahrhunderthochwasser 2002 gab es reichliche Abwehrmaßnahmen, die die Stadt Dresden erarbeitet hat, um schwerwiegenden Schäden in der Stadt vorzubeugen.

Es gibt also einen konkreten Hochwasserabwehrplan, der mit den gestellten Pegel-Prognosen der Ämter abgestimmt ist und nach denen Maßnahmen ergriffen werden.

Der Notfallplan greift vor allem ab einem Elbe-Pegel von 5,50 Meter.

Die Fachleute des städtischen Regiebetriebes Zentrale Technische Dienstleistungen beginnen zunächst mit dem Aufbau der mobilen Hochwasserschutzwände an der Münzgasse und Brühlschen Gasse. Das Terrassenufer würde gesperrt. Aufgrund der aktuellen Lage um die Carolabrücke, ist jenes ohnehin bereits für Passanten nicht mehr zugänglich.

Erreicht die Elbe einen Pegel von sechs Metern, werden Flutschutztore der Weißeritzstraße und des Ostra-Ufers verschlossen.

Des Weiteren stützt sich die Stadt auf Sandsackverbaue. Außerdem steht der Betrieb der Sandsackfüllplätze stets in Bereitschaft und kann bei Bedarf hochgefahren werden.

Hochwasserpegel in Dresden: Diese Alarmstufen und Abwehrmaßnahmen treten bei steigendem Elbe-Pegel in Kraft.
Hochwasserpegel in Dresden: Diese Alarmstufen und Abwehrmaßnahmen treten bei steigendem Elbe-Pegel in Kraft.  © TAG24/cb

Ab diesem Pegel wird es kritisch

Die umfassenden Abwehrmaßnahmen, die die Stadt Dresden getroffen hat, orientieren sich am Hochwasser von 2002 und dem damaligen Höchststand von 9,40 Meter.

Ein Schutz besteht daher bis zu einem Pegel von 9,24 Meter.

Dieser Pegel deckt ein statistisch errechnetes Jahrhunderthochwasser (HQ100) ab. Es stellt daher ein realistisches Schutzziel für die Infrastruktur Dresdens dar.

Für die aktuellen Prognosen und einem erwarteten Höchststand von 6,12 Meter (Quelle: umwelt.sachsen.de / Stand: 17. September) sollte es zu keinen kritischen Überschwemmungen sowie Schäden in der Stadt kommen.

Wann war das große Hochwasser in Dresden, 2002 oder 2013?

Sowohl 2002 als auch 2013 waren große Hochwasserereignisse in Dresden. Als etwas verheerender wird jedoch das Hochwasser 2002 angesehen.

Hochwasser Dresden 2002

Das Jahrhunderthochwasser hielt Dresden in Atem. Am 17. August 2002 erreichte die Elbe mit 9,40 Meter ihren Höchststand und ihre Wassermassen sorgten in vielen Teilen für große Zerstörungen. Vier Menschen verloren ihr Leben. Die Schäden beliefen sich auf mehr als eine Milliarde Euro.

Hochwasser Dresden 2013

Auch 2013 zählt als eines der größten Hochwasserereignisse, die die Stadt Dresden in den letzten 100 Jahren ereilt haben. Am 6. Juni 2013 erreicht der Pegel seinen Höchststand, der mit 8,78 Meter nicht weit unter dem Höchststand vom Hochwasser 2002 lag. Seit 2002 wurden verstärkt Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt und verbessert, jedoch waren noch nicht alle Stadtteile dadurch gesichert. Somit kam es auch 2013 noch zu Überschwemmungen und hohen Sachschäden in Teilen Dresdens.

Hochwasserschutz in Dresden: Abwehrplan schützt bis zu 9,24 Meter

Für ein Hochwasser bis zu einer Höhe von 9,24 Meter ist die Stadt Dresden zur Prävention größerer Schäden durch einen umfassenden Hochwasserabwehrplan gewappnet.

Bürger und Bürgerinnen, die sich informieren wollen, können dafür den Themenstadtplan Dresden nutzen oder jederzeit bei TAG24 im Liveticker zum Hochwasser in Dresden auf dem aktuellen Stand bleiben.

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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