Drei Jahre nach Hochwasser-Katastrophe in NRW: Erst rund ein Drittel der Hilfsmittel bewilligt
Düsseldorf - Am Samstag jährt sich die Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen, die 49 Menschen das Leben kostete, zum dritten Mal. Inzwischen hat das Land etwa ein Drittel der 12,3 Milliarden Euro für den Wiederaufbau bewilligt.
Insgesamt rund 4,1 Milliarden Euro seien zugesagt worden, teilte das nordrhein-westfälische Bauministerium in Düsseldorf am Montag mit.
Mit 2,7 Milliarden Euro kommt der größte Teil den Kommunen zugute. Damit werden unter anderem durch das Hochwasser geschädigte Krankenhäuser, Sportplätze oder Kindergärten saniert oder neu gebaut.
Für Privatpersonen, deren Eigentum geschädigt wurde, wurde eine Unterstützung von insgesamt 818 Millionen Euro bewilligt. Davon seien 668 Millionen Euro - oder 82 Prozent - bereits ausgezahlt. Auch Wirtschaft und Landwirtschaft bekommen Unterstützung.
Das Ministerium rechnet offenbar nicht damit, dass der Fonds völlig ausgeschöpft wird. "Die rund 12,3 Milliarden Euro, die für den Wiederaufbau in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehen, werden am Ende in der Höhe voraussichtlich nicht benötigt werden", sagte Bauministerin Ina Scharrenbach (47, CDU).
Hochwasser in der nördlichen Eifel und im Bergischen Land verursachte Milliarden-Schaden
Es gebe aber immer noch Betroffene, die es bisher nicht geschafft hätten, einen Antrag zu stellen. Hilfsangebote vor Ort seien wichtig, um diese Gruppe zu erreichen. Zu deren Unterstützung hat das Land mit den Kreisen und kreisfreien Städten in den Flutgebieten Kooperationsverträge für Hilfsangebote geschlossen.
Laut Bauministerium erhärtete sich in einigen Hundert Fällen ein Betrugsverdacht im Zusammenhang mit beantragten Hilfen. 378 Fälle seien an die jeweils zuständige Staatsanwaltschaft abgegeben worden.
Durch das katastrophale Hochwasser vor drei Jahren starben in Nordrhein-Westfalen 49 Menschen. In der Unwetterzeit vom 13. bis zum 15. Juli 2021 entstand ein Milliardenschaden an Infrastruktur und Gebäuden.
Betroffen waren vor allem die nördliche Eifel und das Bergische Land.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa