Dauerregen in NRW schafft Sorge vor Hochwasser: Erste Maßnahmen ergriffen
Essen/Olpe - Wegen des erwarteten unwetterartigen Dauerregens bereiten sich die Behörden auf steigende Pegelstände an einigen Flüssen in Nordrhein-Westfalen vor.
Der Ruhrverband hat vorsichtshalber Wasser aus seinen Talsperren abgelassen, um ein drohendes Hochwasser an der Ruhr und ihren Zuflüssen abzufedern.
Beim Landesamt für Natur und Umweltschutz (LANUV) wurde am Mittwoch der Hochwassermeldedienst aktiviert. Es sei damit zu rechnen, dass etwa an der Ruhr, der Ems und der Sieg die Pegelstände für ein kleines Hochwasser überschritten würden, teilte das Lanuv mit.
Ein sogenanntes kleines Hochwasser liegt vor, wenn land- und forstwirtschaftliche Flächen oder einzelne Straßen überflutet werden. Eine Gefahr für Gebäude besteht bei dieser Warnstufe aber noch nicht.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet bis Freitagmorgen in weiten Teilen von NRW mit Dauerregen - es könnten 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter fallen!
In Staulagen von Eifel, Bergischem Land und Sauerland sei sogar unwetterartiger Dauerregen mit 60 bis 80 Litern pro Quadratmeter möglich. Das werde die Pegel der Flüsse in der Region ansteigen lassen, schrieb das LANUV.
Ruhrverband hat bereits Wasser aus Talsperren abgelassen
Um das Hochwasser an der Ruhr abzumildern, hat der Ruhrverband schon seit Anfang der Woche Wasser aus den Talsperren abgelassen.
Derzeit seien die Talsperren im Schnitt zu 86,1 Prozent gefüllt - dadurch könnten in den nächsten Tagen 64,2 Millionen Kubikmeter Regenwasser zurückgehalten werden, um den Anstieg der Pegelstände an der Ruhr abzumildern.
Zuletzt hatte anhaltender Dauerregen zwischen Weihnachten und dem Jahresbeginn die Flüsse stark ansteigen lassen. Landwirtschaftliche Flächen, Straßen und zum Teil auch Gebäude waren überschwemmt worden.
Die Wassermassen belasteten vielerorts die Deiche. So schlimm soll es diesmal den Prognosen zufolge aber nicht kommen.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa