Über 140 Tote bei Überschwemmungen und Erdrutschen
Kathmandu - Bei schweren Überschwemmungen in Nepal sind inzwischen mindestens 148 Menschen ums Leben gekommen.
Rund 55 weitere werden vermisst, wie Behörden mitteilten. Begonnen hatten die verheerenden Regenfälle in dem Land im Himalaya am späten Donnerstag. Die Regierung kündigte kostenlose Behandlungen für Verletzte und Hilfspakete für betroffene Familien an.
Etwa die Hälfte der Todesopfer sei in der Hauptstadt Kathmandu und in umliegenden Bezirken zu beklagen.
Die Region sei von den Überschwemmungen und Erdrutschen schwer gezeichnet. Örtliche Medien sprachen von den schlimmsten Niederschlägen in Kathmandu seit Jahrzehnten.
Landesweit habe der Regen insbesondere zentrale und östliche Regionen erfasst. Im Umland der Hauptstadt seien mehrere Busse von Erdrutschen mitgerissen worden. Die Leichen von mindestens 35 Menschen seien aus den Fahrzeugen geborgen worden, meldeten Behörden.
"Die Suche nach den Vermissten ist noch im Gange, während die betroffenen Familien in Sicherheit gebracht werden. Das kann noch ein paar Tage dauern", sagte Polizeisprecher Dan Bahadur Karki der dpa.
Verletzt wurden seien Angaben zufolge rund 100 Menschen. Mehr als 3600 Anwohner seien in Sicherheit gebracht worden, teilte die Polizei mit.
Weitere Regenfälle erwartet
Der heftige Monsunregen habe Straßen und Brücken schwer beschädigt und auch den heimischen Flugverkehr zeitweise lahmgelegt, meldeten Behörden. Viele Zufahrtswege in die Hauptstadt Kathmandu sind den Angaben zufolge durch Erdrutsche blockiert.
In einigen Gebieten seien Menschen zeitweise ohne Strom und Internetzugang gewesen. Schulen sollen Anfang der Woche landesweit geschlossen bleiben, teilte das Bildungsministerium mit.
Obwohl sich das Wetter gebessert hat, erwarten Behörden zunächst weitere Regenfälle in Teilen des Landes. Nepal ist aufgrund seiner Gebirgslage und den großen Flüssen oft Naturkatastrophen ausgesetzt.
Massive Niederschläge, die Überflutungen und Erdrutsche auslösen, sind normal in der Monsunzeit in Südasien, die gewöhnlich von Juni bis September andauert.
Die Schäden sind oft groß: Ganze Häuser werden weggeschwemmt, es gibt immer wieder Todesopfer. Gleichzeitig ist der Regen für die Landwirtschaft, von der ein Großteil der Bevölkerung lebt, lebenswichtig.
Titelfoto: Sulav Shrestha/XinHua/dpa