Touristen wandern durch Park, als plötzlich der Boden explodiert!
Wyoming (USA) - Eine gewaltige hydrothermale Explosion erschütterte am Dienstag eine Gruppe Touristen im Yellowstone-Nationalpark in den USA. Kochendes Wasser, Schlamm und Gestein wurden in die Luft geschleudert. Parkbesucher rannten panisch in Sicherheit.
Als die Gruppe am Dienstagmorgen gegen 10 Uhr am Biscuit Basin wanderte, einer für ihre natürlichen Pools und Geysire bekannten Landschaft, explodierte plötzlich der Boden unter ihnen. Das zeigen Videos, die Parkbesucher in sozialen Netzwerken geteilt haben.
Die Touristen gingen gerade einen langen Holzsteg entlang, der durch das Naturphänomen führt, als der Untergrund aufbrach und eine riesige Schlamm- und Wasserfontäne emporschoss. Holztrümmer schossen durch die Luft, während die Besucher panisch in die andere Richtung rannten.
Die riesige Rauchwolke breitete sich in Sekundenschnelle aus. "Renn! Renn!", konnte man eine Frau in einer Aufnahme immer wieder rufen hören.
Vlada March, die ein Video der dramatischen Szenen auf Facebook teilte, schrieb, dass die Explosion direkt vor ihr und ihrer Familie passierte. "Der Holzsteg ist zerstört, meine Mutter hat einige Trümmer abbekommen, aber alle sind in Sicherheit. Unglaublich und dankbar, am Leben zu sein", schrieb March.
Nach der Explosion wurde der Bereich sowie der dazugehörige Parkplatz gesperrt, wie die Parkverwaltung unter anderem auf X mitteilte. Verletzt wurde niemand.
Yellowstone-Nationalpark: Was sind hydrothermale Explosionen?
Laut US-Geologen handelte es bei dem Naturphänomen um eine hydrothermale Explosion. Diese entstehen, wenn heißes Wasser in einem Vulkansystem plötzlich in Dampf umschlägt.
US-Geologin Lisa Morgan erklärte USA Today, dass diese Explosionen "eine der wichtigsten und am wenigsten verstandenen geologischen Gefahren" sind.
Plötzliche Druckabfälle führen zu einer schnellen Ausdehnung der heißen Flüssigkeiten oder -dämpfe, was in einem Ausbruch resultiert. Die Explosionen können dabei eine Höhe von bis zu zwei Kilometern erreichen und hinterlassen Krater mit einem Durchmesser von einigen Metern bis zu mehr als zwei Kilometern.
"Hydrothermale Explosionen wie die, die wir heute gesehen haben, sind kein Zeichen zunehmender vulkanischer Tätigkeit oder Eruptionen, und sie sind auch nicht durch Magma verursacht worden, das an die Oberfläche drängt", stellen die Geologen auf ihrer Webseite klar.
Im April war es bereits an anderer Stelle des Parks zu einer ähnlichen Explosion gekommen. Wissenschaftler forschen, wie man hydrothermale Explosionen vorhersagen kann, doch einige sind skeptisch, ob das überhaupt möglich ist.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Facebook/Vlada March