Unter einer Bedingung: Innenministerin Faeser mit Visa-Versprechen für Erdbeben-Opfer!
Berlin/Damaskus - Mehr als 25.000 Menschen starben bei dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Nun kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD) unbürokratische Hilfe in Form von Visa für die Betroffenen der Katastrophe an. Jedoch nur unter einer Bedingung.
Das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt sollen sich laut BamS-Informationen am heutigen Samstag darauf geeinigt haben, Opfern des Horror-Bebens die Einreise nach Deutschland so einfach wie möglich zu machen.
"Es geht um Hilfe in der Not", erklärte Faeser der Zeitung.
"Wir wollen ermöglichen, dass türkische oder syrische Familien in Deutschland ihre engen Verwandten aus der Katastrophenregion unbürokratisch zu sich holen können, damit sie bei uns Obdach finden und medizinisch behandelt werden können."
Die deutsche Innenministerin erklärte, dass dafür schnell reguläre Visa erteilt werden sollen, die drei Monate gültig seien. "Das werden wir gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt möglich machen", so Faeser.
Die Nachricht kommt nur wenige Stunden, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (68) mitgeteilt hatte, dass die Zahl der Opfer nun alleine für die Türkei bei 21.848 liegen würde.
Aus Syrien wurden zuletzt 3553 Tote gemeldet.
Mehr als 85.000 Verletzte - 24 Millionen Menschen (indirekt) betroffen
Das verheerende Erbeben mit einer Stärke von 7,8 fand am frühen Morgen des 6. Februars statt. Neben den zigtausenden Toten gab es mehr als 85.000 Verletzte.
Auch wenn die Überlebenschancen immer mehr schwinden, werden vereinzelt noch Überblende geborgen - so auch am Samstag. Den Rettern machen indes nicht nur die fortgeschrittene Zeit und die kühlen Temperaturen Sorgen, sondern zunehmend auch die Sicherheitslage. Berichten zufolge schlägt die Trauer vielerorts in Aggressionen und Wut um.
Wie die Vereinten Nationen mitteilten, sind insgesamt 24,4 Millionen Menschen von der Naturkatastrophe betroffen. Für zehn türkische Städte wurde der Notstand ausgerufen.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Hussein Malla, dpa/Moritz Frankenberg