Nach spektakulärer Rettung: Erdbebenopfer (9) droht Amputation

Armanas (Syrien) - Die Rettung der neunjährigen Tscham aus den Erdbebentrümmern im Nordwesten Syriens ist in Online-Netzwerken als Hoffnung machende Nachricht gefeiert worden. Nun droht dem Mädchen allerdings die Amputation seiner Beine.

40 Stunden hatte das Mädchen unter den Trümmern ihres Hauses gelegen.
40 Stunden hatte das Mädchen unter den Trümmern ihres Hauses gelegen.  © Screenshot Twitter/@mhmood_drb

Wie der Arzt Tarek Mustafa von einem Krankenhaus in Idlib der Nachrichtenagentur AFP sagte, leidet Tscham wie einige Überlebende der Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar unter einer sogenannten traumatischen Rhabdomyolyse, also dem Absterben von Muskelfasern infolge des langen Liegens unter Trümmern.

Dieses sogenannte Crush-Syndrom oder auch Kompressionssyndrom, unter dem viele Kinder im Erdbebengebiet leiden, kann tödlich sein. Zu den Symptomen zählen Nierenschäden, Herzprobleme und das Absterben von Gliedmaßen.

Tscham hatte nach dem Erdbeben in Armanas im Nordwesten Syriens etwa 40 Stunden unter den Trümmern ihres Hauses gelegen.

Erdbebenopfer sang mit ihren Rettern, während sie unter Trümmern steckte

Nach ihrer Rettung droht der Neunjährigen nun die Amputation ihrer beiden Beine.
Nach ihrer Rettung droht der Neunjährigen nun die Amputation ihrer beiden Beine.  © Screenshot Twitter/@AbdulHakimsha

Ihre Mutter und ihre Schwester starben bei dem Unglück, ihr Vater und ihre beiden Brüder überlebten.

Für die Rettung von Tscham brauchten Einsatzkräfte der Rettungsorganisation Weißhelme sechs Stunden. Danach verbreitete sich im Internet ein Video, das zeigt, wie die Einsatzkräfte mit der verschütteten Tscham scherzen, um ihr Mut zu machen.

Das Mädchen singt unter anderem ein Lied mit ihren Rettern. Einer der Helfer, Siad Hamdi, verspricht Tscham, dass er mit ihr in einen Vergnügungspark geht, wenn sie durchhält.

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"In dem Fall werde ich schöne Kleider tragen, ich will eine Prinzessin sein", antwortet das Mädchen in dem Video.

Bis heute bleiben die Retter mit Tscham verbunden. Als sie davon erfuhren, dass dem Mädchen eine Amputation droht, riefen sie in Online-Netzwerken dazu auf, für Tscham und alle anderen vom Crush-Syndrom betroffenen Patienten zu beten.

Auch Hamdi setzt weiter auf Tschams Genesung: "Ich habe ihr versprochen, mit ihr in den Vergnügungspark zu gehen und ich werde mein Versprechen halten."

Titelfoto: Bildmontage Screenshot Twitter/@AbdulHakimsha, @mhmood_drb,

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