Falsche Erdbebenvorhersage: TikTok-Astrologe wird verhaftet

Sagaing (Myanmar) - Das verheerende Erdbeben Ende März in Myanmar kostete über 3500 Menschen das Leben. Nun wurde ein Astrologe festgenommen, weil er fälschlicherweise ein weiteres Beben vorhersagte und damit Panik auslöste.

Die Ausmaße des Horrorbebens am 28. März in Myanmar sind gewaltig.
Die Ausmaße des Horrorbebens am 28. März in Myanmar sind gewaltig.  © ZAW HTUN AFP

Der Astrologe, John Moe The, hatte seine Vorhersage am 9. April auf TikTok gepostet. Nur zwei Wochen nach dem tragischen Erdbeben der Stärke 7,7 in dem südostasiatischen Land, das Tausende Todesopfer forderte und historische Tempel zerstört hatte.

Er wurde am Dienstag verhaftet wegen "falscher Aussage mit der Absicht, die Öffentlichkeit in Panik zu versetzen", laut BBC, die sich auf Angaben des myanmarischen Informationsministeriums beruft.

John Moe The hatte gewarnt, dass am 21. April ein Erdbeben "jede Stadt in Myanmar" treffen würde. Experten erklären jedoch, dass Erdbeben aufgrund der Komplexität der Faktoren, die bei solchen Katastrophen eine Rolle spielen, unmöglich vorhergesagt werden können.

Astrologe wird bei Razzia festgenommen

Der TikTok-Astrologe warnte die Leute davor, sich nicht in Gebäuden aufzuhalten.
Der TikTok-Astrologe warnte die Leute davor, sich nicht in Gebäuden aufzuhalten.  © SAI AUNG MAIN AFP

In seinem Video, das mehr als drei Millionen Mal angesehen wurde, forderte John Moe The die Menschen dazu auf, "wichtige Dinge mitzunehmen und während des Bebens von Gebäuden wegzulaufen".

Eine Einwohnerin der Stadt Yangon berichtete, dass viele ihrer Nachbarn an die Vorhersage glaubten, berichtete BBC. Einige weigerten sich, in ihren Häusern zu bleiben, und campierten am 21. April im Freien. Doch das Erdbeben blieb aus.

Schließlich wurde Joe Moe The bei einer Razzia in seinem Haus in Sagaing, Zentral-Myanmar festgenommen. Sein inzwischen gelöschtes TikTok-Konto behauptete, er könne Vorhersagen durch Astrologie und Handlesen treffen.

Titelfoto: SAI AUNG MAIN AFP

Mehr zum Thema Erdbeben: