Mindestens sechs Tote und fast 300 Verletzte: Erneute Erdbeben erschüttern die Türkei
Antakya (Türkei) - Erneut hat in der Türkei die Erde gebebt. Im Abstand von drei Minuten haben zwei Beben mit Stärken von 6,4 und 5,8 die südöstliche Provinz Hatay erschüttert. Mindestens sechs Menschen starben, 294 kamen in Krankenhäuser. Nach drei Verschütteten wird derzeit fieberhaft gesucht.
Das teilte die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag mit. Das Epizentrum habe im Bezirk Samandag gelegen. Die Menschen liefen in Panik auf die Straße, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
Inzwischen hat der türkische Innenminister Süleyman Soylu (53) bestätigt, dass mindestens sechs Menschen gestorben seien. 294 weitere Personen seien in Krankenhäuser gebracht worden, davon waren 18 schwer verletzt.
Die Behörden riefen die Menschen dazu auf, nicht in ihre Häuser zurückzukehren.
Rettungskräfte in der Stadt Antakya arbeiten laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu daran, drei am Abend unter Trümmern eingeschlossene Menschen zu befreien.
Auch in Syrien wurden Verletzte registriert: Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte zählte am Montagabend 470 Verletzte in dem Land, die meisten davon im Raum Aleppo.
Bisher habe es 26 Nachbeben gegeben.
Südost-Türkei und Syrien abermals von Erdbeben getroffen
Nach Angaben des Senders CNN Türk fiel in Hatay der Strom aus.
Das Beben war auch in den umliegenden Provinzen, im Norden Syriens und bis in den Libanon zu spüren.
Ein Anwohner aus der Nähe der syrischen Stadt Aleppo sagte, das Beben sei so stark gewesen wie das vor zwei Wochen, habe aber nicht so lang gedauert.
"Es hat die Menschen verängstigt und auf die Straße rennen lassen", sagte der Anwohner namens Abdel Kafi.
In mehreren Orten nahe der Stadt Aleppo seien erneut Häuser eingestürzt, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation SAMS. Darunter sei auch die Kleinstadt Dschindiris nahe der türkischen Grenze, die schon vor zwei Wochen stark von den Beben getroffen wurde.
Das Beben erfolgte zwei Wochen nach einem verheerenden Erdbeben in der Region.
Am 6. Februar hatte früh morgens ein Beben der Stärke 7,7 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6.
Das Epizentrum lag in beiden Fällen in der südtürkischen Provinz Kahramanmaras.
Mehr als 47.000 Menschen sind bei dem Beben ums Leben gekommen, davon mindestens mehr als 41.000 in der Türkei.
Erstmeldung vom 20. Februar, 19.39 Uhr. Zuletzt aktualisiert am 21. Februar, 8.43 Uhr.
Titelfoto: Ugur Yildirim/DIA/AP/dpa