Erdbeben mit Stärke 2,7 erschüttert Sachsen
Klingenthal - Am Mittwochabend hat wieder ein Erdbeben das Vogtland erschüttert. Das Zentrum lag in Klingenthal.
Wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) bestätigt, bebte die Erde gegen 17.43 Uhr. Es hatte eine Stärke von 2,7 auf der Richterskala und fand in einer Tiefe von etwa elf Kilometern statt, was global gesehen eher flach für Erdbeben ist.
Deshalb sind die Beben auch schon bei einer geringen Magnitude deutlich zu spüren. Das aktuelle war in einem Umkreis von 40 bis 70 Kilometern wahrnehmbar.
"Die Beben sind Teil des Erdbebenschwarms, der am 18. März 2024 begonnen hat. Insgesamt wurden schon mehrere Hundert Beben registriert. Sechs davon haben die Magnitude 1,5 überschritten und waren damit potenziell spürbar", so ein Sprecher des Landesamtes.
Bereits am vergangenen Wochenende verstärkte sich die Erdbebentätigkeit in der Region und es gab erste Erschütterungen mit einer Stärke von mehr als 2.
Immer wieder Erdbeben in der Region
Rund um Klingenthal gab es im 20. Jahrhundert immer wieder Erdbeben. Zuletzt war die Region aber eher unauffällig. Laut Landesamt zeigt eine Auswertung von Daten seit 2006 eine Steigerung der Aktivitäten in dem Gebiet, allerdings waren die Beben nicht spürbar.
"Der aktuelle Schwarm in Klingenthal übertrifft die Energiefreisetzung der vorangegangenen Schwärme seit 2006 deutlich, ist aber auf lange Sicht nicht ungewöhnlich. Es handelt sich offenbar um eine langperiodische, seismische Aktivität mit Wiederkehrraten von mehreren Jahrzehnten", so das LfULG.
Schwarmbeben sind im Vogtland nicht ungewöhnliches. Dabei werden angestaute Spannungsenergien an geologischen Störungen freigesetzt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts treten immer wieder stärkere Schwarmbeben auf. Das stärkste Erdbeben in der Region erreichte im Winter 1985/86 eine Magnitude von 4,6.
Die Erdbebenüberwachung erfolgt in Sachsen durch den Seismologie-Verbund. Dieser hat zahlreiche Messstationen unter anderem im Vogtland, dem Westerzgebirge, Thüringen und Sachsen-Anhalt, um die seismischen Aktivitäten in der Region zu überwachen.
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