Erdbeben erschüttert Marokko: Mehr als 1300 Tote
Marokko - Bei einem starken Erdbeben im Südwesten Marokkos sind mehr als Tausend Menschen ums Leben gekommen, Tausend weitere wurden verletzt. Die Opferzahlen steigen weiter an.
Das Beben der Stärke 6,8 ereignete sich laut der US-Erdbebenwarte USGS am Freitag um 23.11 Uhr Ortszeit 71 Kilometer südwestlich von Marrakesch.
Wie Le Matin aus Marokko mitteilte, waren auch die Hauptstadt Rabat, Casablanca und zahlreiche andere Städte von den Erschütterungen betroffen.
Die Zahl der Todesopfer ist mittlerweile auf mindestens 1300 gestiegen. Wie aus einer Bilanz des Innenministeriums vom Samstagnachmittag hervorgeht, wurden mehr als 1200 Menschen verletzt. 721 der Verletzten schwebten demnach in Lebensgefahr. Nach der Erdbeben-Katastrophe wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.
Sämtliche Flaggen sollen auf halbmast gesetzt werden, was aus einem Krisentreffen von König Mohammed VI. mit Sicherheitsbeamten besprochen wurde.
Bewohner rannten panisch aus ihren Häusern. Bilder zeigen, wie sie aus Angst vor Nachbeben auf der Straße im Freien übernachteten. Der Strom und das Telefonnetz fielen vorübergehend aus.
Erdbeben in Marokko löste Schock und Verzweiflung aus
"Wir spürten ein sehr starkes Zittern und ich merkte, dass es ein Erdbeben war", sagte Abdelhak El Amrani, ein 33-jähriger Bewohner von Marrakesch, der Nachrichtenagentur AFP.
"Ich sah, wie die Gebäude wackelten. Dann ging ich nach draußen, wo schon viele Menschen versammelt waren. Die Menschen standen alle unter Schock und waren in Panik. Die Kinder weinten und die Eltern waren verzweifelt", sagte er.
Bereits im Jahr 2004 waren bei einem Erdbeben im Nordosten Marokkos mindestens 628 Menschen getötet und 926 verletzt worden.
Erstmeldung 7.48 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 21.40 Uhr
Titelfoto: FADEL SENNA / AFP