Erdbeben-Alarm auf griechischer Urlaubsinsel: Touristen und Bewohner flüchten
Santorini (Griechenland) - Wegen zahlreicher Erdstöße kommt die bei Touristen beliebte griechische Insel Santorini in der Ägäis nicht zur Ruhe.
Am Montagmorgen gab es ein Beben der Stärke 4,9 zwischen Santorini und der Nachbarinsel Anafi, wie das Institut für Geodynamik des Nationalobservatoriums von Athen mitteilte. Seit Sonntag wurden demnach mehr als 200 Erdbeben registriert. Schäden wurden zunächst nicht gemeldet.
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis rief die Bewohner der Insel auf, trotz der "sehr starken" seismischen Aktivitäten "ruhig zu bleiben".
Einige Bewohner hatten die Nacht aus Angst im Freien verbracht, wie griechische Medien berichteten. Sie schliefen in ihren Autos oder an Orten, die von den Behörden als sicher deklariert worden waren. Andere Bewohner verließen bereits die Insel per Fähre oder Flugzeug. Zudem blieben die Schulen auf Santorini am Montag geschlossen.
Der griechische Katastrophenschutz forderte die Bevölkerung von Santorini auf, größere Versammlungen in geschlossenen Räumen zu vermeiden. Außerdem sollten die Häfen von Ammoudi, Armeni, Korfou und der Alte Hafen von Fira gemieden werden.
Auswärtiges Amt rät deutschen Touristen, Gebiet zu verlassen
Das Auswärtige Amt verwies darauf, dass Reisende Küstengebiete sofort verlassen sollten. Bei starken seismischen Erschütterungen bestehe die Gefahr von Überschwemmungen.
Wer Urlaub in der Region mache, solle sich in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes registrieren und auf seinem Mobiltelefon die Option "Notfallbenachrichtigungen" aktivieren.
Santorini gehört zur Inselgruppe der Kykladen in der Ägäis im östlichen Mittelmeer. Auf der Insel leben dauerhaft 15.500 Menschen, zu denen allein im Jahr 2023 noch 3,4 Millionen Touristen kamen.
Nach Angaben griechischer Medien waren bei einem Erdbeben der Stärke 7,5 im Jahr 1956 rund 50 Menschen auf Santorini ums Leben gekommen, es wurde auch ein Tsunami ausgelöst.
Titelfoto: Bildmontage: Aris Oikonomou / AFP, Aris MESSINIS / AFP