Diese Frage soll unlösbar sein und sorgt im Netz für mächtig Aufregung
Netz - Das Internet hat einen neuen Aufreger gefunden: Es soll dieses Mal eine Frage sein, die bei einem englischen "Wer wird Millionär"-Ableger (WWM) gestellt wurde und unlösbar scheint.
Die Frage lautet: "Wenn Sie zufällig eine Antwort auf diese Frage auswählen, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie korrekt ist?" Zur Auswahl gestellt werden die Lösungsvorschläge:
- A: 25 Prozent
- B: 0 Prozent
- C: 50 Prozent
- D: 25 Prozent
Jetzt sind sich User der Video-App TikTok einig, dass die Wahrscheinlichkeit 25 Prozent beträgt. Ein Viertel der WWM-Antworten ist stets korrekt und dass der Befragte diese zufällig auswählt, ist genauso wahrscheinlich wie die Wahl jeder falschen Antwort.
Doch dann das Problem: 25 Prozent gab es bei diesem Rätsel zweimal! Die Wahrscheinlichkeit stieg also auf 50 Prozent.
Sollte jedoch 50 Prozent die richtige Antwort gewesen sein, was nur einmal zur Wahl stand, war die Antwort wieder A oder D: Eine der vier Möglichkeiten war richtig und somit betrug die Wahrscheinlichkeit 25 Prozent.
Manche Nutzer tendieren deshalb zu 0 Prozent. Man könne die richtige Antwort bei dieser Frage nicht auswählen. Doch wäre 0 Prozent und somit B tatsächlich richtig, läge die Wahrscheinlichkeit wieder bei 25 Prozent. Ein endloser Kreislauf...
Ludus erklärt den Wahrscheinlichkeits-Kreislauf auf TikTok
Hinweis für Nutzer der TAG24-App: Ihr findet das Video hier.
Mathematik-Professor erklärt Rätsel
TikTok-Nutzer Ludus, der als Mathe-Experte auf YouTube bekannt ist, zeigte in seinem kurzen Videoclip, wie der Kreislauf funktioniert. "Ich wurde so oft bei Videos mit dieser Frage markiert, dass ich mal einen Blick darauf warf", erklärte Ludus.
"Auf den ersten Blick sah die Frage ganz einfach aus", begann er sein Video. Mit "Gibt es überhaupt eine Lösung für diese Frage?", endete er und bat um Kommentare unter seinem Video, sofern jemand das Rätsel gelöst hätte.
Die österreichische Tageszeitung Heute befragte deshalb Jan Draisma, Professor für Mathematik an der Universität Bern. Der Experte: "Es handelt sich bei dieser Frage um ein Paradox, dessen Aussage sich auf sich selbst bezieht."
Einfacher gesagt heißt das, dass es keine richtige Antwort geben könnte, weil die Frage zu ungenau formuliert sei.
Frage wird schon jahrelang heiß diskutiert
"Durch die Fragestellung wird nicht ausgeschlossen, dass die Antwort mit einem beliebigen Zufallsverfahren gewählt werden kann", fuhr Draisma in der Zeitung fort.
Aufgrund dessen könne die Frage durchaus eine, aber auch mehrere richtige Antworten haben.
Das Mathe-Ass erklärte "Heute" weiter, dass er davon ausgehe, dass die Frage nicht wirklich bei einer "Wer wird Millionär"-Sendung gestellt wurde.
"Die Frage ist als Quizfrage ungeeignet", so Draisma. "Außer wenn das Ziel ist, den Teilnehmer zum Denken anzuregen und ihn dabei auf die Millionen verzichten zu lassen."
Indes führt die Frage jetzt nicht zum ersten Mal zum Austausch im Internet. Laut "Heute" soll sie bereits vor zehn Jahren in einem Reddit-Forum diskutiert worden sein.
Titelfoto: Montage: Screenshot/TikTok/Ludus (2)