Messerangriff in München: Täter äußerte sich islamfeindlich

München - Bei einem Messerangriff in München auf der Gleichmannstraße sind am Dienstag zwei Menschen verletzt worden.

Kurz nach der Mitteilung über den Messerangriff in der Gleichmannstraße haben Polizeibeamte eine Person festnehmen können.
Kurz nach der Mitteilung über den Messerangriff in der Gleichmannstraße haben Polizeibeamte eine Person festnehmen können.  © vifogra

Ein Tatverdächtiger sei vier Minuten nach der Alarmierung widerstandslos am Tatort im Stadtteil Pasing festgenommen worden, wie ein Pressesprecher auf TAG24-Nachfrage mitteilte.

Es handle sich dabei um einen 40 Jahre alten Deutschen mit Wohnsitz in München.

Der erste von mehreren Notrufen wäre gegen 15.10 Uhr eingegangen. Daraufhin seien zehn Polizeistreifen zum Tatort gefahren.

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Die 18 und 25 Jahre alten Opfer seien durch die Messerstiche "im Bereich des Oberkörpers" verletzt worden – jedoch nicht lebensgefährlich. Vor Ort habe sie bereits ein Notarzt versorgt, ehe sie ins Krankenhaus gebracht wurden. Beide Männer sollen laut Informationen der "Süddeutschen" einen Migrationshintergrund haben.

"Nach jetzigem Kenntnisstand gab es keine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfern", so Christian Drexler, Pressesprecher des Polizeipräsidiums München. Der Angriff habe "spontan" stattgefunden.

Mehr Details zum Hergang oder Motiv waren noch nicht bekannt. Tatwaffe könnte ein kleineres Küchenmesser gewesen sein. Dieses wurde sichergestellt.

Mögliche Hinweise auf einen rassistischen Hintergrund

Insgesamt zehn Streifen der Polizei fuhren nach dem ersten Notruf zum Tatort im Stadtteil Pasing.
Insgesamt zehn Streifen der Polizei fuhren nach dem ersten Notruf zum Tatort im Stadtteil Pasing.  © vifogra

Ein erster Verdacht, wonach wahllos auf die Passanten eingestochen wurde, scheint inzwischen nicht mehr so ganz klar.

Laut Medieninformationen deuten Äußerungen des Täters auf einen rassistischen Hintergrund hin. Dies bestätigte am Abend Polizeisprecher Ralf Kästle: "Er hat sich im Rahmen des Kontakts mit den Polizeikräften islamfeindlich geäußert."

In dem Zusammenhang werde nun auch ein fremdenfeindliches Motiv geprüft. Eine Unterbringung in der forensischen Psychiatrie scheint aufgrund des Zustandes des mutmaßlichen Täters, der am Abend noch vernommen wurde, nicht ausgeschlossen.

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Seine psychische Situation sei der Polizei bereits aus früheren Einsätzen bekannt. Kästle bestätigte außerdem, dass sich auch der Staatsschutz in die Ermittlungen einschalten werde.

Der Vorfall passierte einen Tag nach der Gedenkfeier zum achten Jahrestag des rassistischen Anschlags im Münchner Olympia-Einkaufzentrum.

Originalmeldung: 16.40 Uhr. Letzte Aktualisierung: 21.22 Uhr.

Titelfoto: vifogra

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