Neue Verordnung in Kraft: Vier NRW-Städte beantragen Waffenverbotszonen
Von Oliver Auster
Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen hat mit einer neuen Verordnung den Weg für weitere Waffenverbotszonen freigemacht.

Die Städte Bonn, Hamm, Münster und Bielefeld wollen nach dpa-Informationen neue Waffenverbotszonen einrichten. In einer solchen Zone kann die Polizei ohne Anlass Menschen kontrollieren und Messer und andere gefährliche Gegenstände beschlagnahmen.
Nach einer Änderung der Bundesgesetze nach dem Messeranschlag von Solingen mussten auch die rechtlichen Bedingungen in NRW angepasst werden.
Die Anträge der vier Städte waren lange in der Warteschleife, nun kann das zuständige Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste endlich entscheiden.
In Bonn und Münster sollen die Waffenverbotszonen jeweils rund um die Hauptbahnhöfe entstehen, in Bielefeld auch um den Bahnhof und in weiten Teilen der Innenstadt. In Hamm gibt es bereits eine Waffenverbotszone, eine zweite soll ebenfalls am Bahnhof entstehen.
In Köln und Düsseldorf waren Ende 2021 die ersten Waffenverbotszonen an Ausgehmeilen entstanden. Im Juni vergangenen Jahres kam in der Domstadt noch der Wiener Platz im Stadtteil Mülheim dazu.
Neue Verordnung regelt Möglichkeit für Waffenverbotszone
Nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Messeranschlag von Solingen mit drei Toten hatte die Ampelkoalition das bundesdeutsche Waffenrecht verschärft, was auch eine Anpassung der NRW-Verordnung zur Durchführung des Waffengesetzes nötig machte, in der auch die Waffenverbotszonen auftauchen.
Vergangene Woche trat die neue Regelung in Kraft. In der Verordnung wird unter anderem festgelegt, wann eine Waffenverbotszone überhaupt in Betracht kommt.
So müsse es in dem Gebiet wiederholt Straftaten mit Messern gegeben haben oder es müsse auch künftig mit solchen Straftaten dort zu rechnen sein.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa