Soldat bei Messerattacke verletzt - "Allahu Akbar"-Rufer gefasst!
Paris - In der französischen Hauptstadt kam es am späten Montagabend zu einer Messerattacke, bei der ein Soldat verletzt wurde.
Laut dem französischen Medium Valeurs Actuelles kam es am Pariser Bahnhof Gare de l'Est zum Angriff auf einen Soldaten der Opération Sentinelle (dt.: Operation Wachposten). Er wurde an der Schulter getroffen, berichtete das Nachrichtenportal nach dem Vorfall.
Offenbar schrie der Tatverdächtige "Allahu Akbar" (dt.: Gott ist groß), hieß es von Zeugen bei dem Onlineportal. Die Polizei bestätigte im Verlauf des Abends, dass er "Gott ist groß" auf Französisch rief. Die Lage war anfangs unübersichtlich, die Beamten weiterhin im Einsatz.
Frankreichs Verteidigungsminister äußerte sich bereits zu der Attacke: "Meine Gedanken sind bei dem heute Abend am Gare de l'Est verletzten Soldaten, der im Rahmen der Opération Sentinelle eingesetzt wurde", schrieb Sébastien Lecornu (38) auf X.
Und weiter: "Unterstützung und Anerkennung für unsere Streitkräfte, die mehr denn je zur Gewährleistung der Sicherheit der Franzosen beitragen."
Innenminister Gérald Darmanin (41) erklärte in einem Tweet, dass Beamte den Messer-Mann, der Medien zufolge Christian I. heißen und 40 Jahre alt sein soll, vor Ort festnehmen konnten. Der attackierte Soldat sei nicht lebensgefährlich verletzt worden, so der Minister.
Verteidigungsminister Sébastien Lecornu postet zur Messerattacke
Innenminister Gérald Darmanin erklärt Gesundheitszustand des Soldaten
Angreifer verfolgte Soldat im Pariser Bahnhof Gare de l'Est
Angeblich stach der Angreifer zu, "weil das Militär Menschen in seinem Herkunftsland, dem Kongo, getötet hat", berichtete eine "dem Fall nahe stehende Quelle" gegenüber Actu17.
Die Polizei sprach von "psychischen Störungen" bei dem Franzosen, der bereits 2018 unter Mordverdacht geriet.
Der Messer-Mann verfolgte demnach wohl den Soldaten eine Zeit lang durch den Bahnhof, bevor er zustach. Überwachungskameras filmten den Ablauf, berichtete Valeurs Actuelles.
Das Opfer wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo es behandelt werden soll.
Was ist Opération Sentinelle?
Die Anti-Terror-Einheit Sentinelle wurde erst 2015 gegründet. Nach dem Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo sollen die Soldaten dieser Gruppe wichtige Orte in Paris schützen. Die Mitglieder dieser Einheit sind schwer bewaffnet und im Stadtbild der Metropole allgegenwärtig.
Der Angriff auf einen solchen Elite-Beamten kommt dabei zur absoluten Unzeit: In elf Tagen beginnen die Olympischen Sommerspiele in Paris.
Schon jetzt haben Militär und Polizei ihre Präsenz in der französischen Hauptstadt hochgefahren. Es gilt die höchste Terrorwarnstufe.
Erstmeldung vom 15. Juli um 22.36 Uhr, zuletzt aktualisiert am 16. Juli um 0.05 Uhr.
Titelfoto: AFP/Geoffroy Van der Hasselt