Große Anteilnahme nach Messerangriff: Politik fordert Konsequenzen

Von Angelika Resenhoeft und Marc Thomé

Aschaffenburg - Nach der Bluttat mit zwei Toten und drei teilweise Schwerverletzten in Aschaffenburg am gestrigen Mittwoch ist die Anteilnahme in der unterfränkischen Stadt groß.

Bis spät in die Nacht zündeten die Menschen in Aschaffenburg nach der schrecklichen Bluttat Kerzen an, legten Blumen und Kuscheltiere nieder.  © NEWS5/Ferdinand Merzbach

Bis spät in die Nacht kamen Menschen zum Schöntal Park. Sie zündeten Kerzen an, legten Blumen nieder und brachten Kuscheltiere mit zum Tatort.

Auch an allen Eingängen standen Hunderte von Kerzen und verwandelten den Park nach der schrecklichen Tat in ein Lichtermeer. Die große Frage, die die Menschen umtreibt: Warum griff der 28-jährige Tatverdächtige zum Messer und die Kindergartengruppe an?

Die Frage nach dem Motiv steht auch im Fokus der Ermittler. Zeugen müssen befragt und Spuren ausgewertet werden.

Messerattacke Kleines Licht in dunkler Stunde: So steht es um weitere Opfer von Aschaffenburg

Zudem dürfte der Verdächtige am heutigen Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Ob er gewillt ist, sich dort zu seinen Gründen für die Attacke zu äußern, ist ungewiss.

Auch die Frage nach seiner Schuldfähigkeit zur Tatzeit dürfte die Ermittler beschäftigen. Und die Behörden werden sich Fragen gefallen lassen müssen, warum der ausreisepflichtige Afghane noch in Deutschland war.

Anzeige
An allen Eingängen zum Schöntal Park standen Hunderte von Kerzen.  © NEWS5/Ferdinand Merzbach
Rettungskräfte und Kriminaltechniker nach der Tat: Zunächst müssen Spuren ausgewertet und Zeugen befragt werden.  © Ralf Hettler/dpa

Forderungen nach Konsequenzen aus der Politik

Noch am Mittwochabend traf sich Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD, 2.v.r.) mit Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD, r.) und den Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei im Kanzleramt.  © Jesco Denzel/BPA/dp

Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) teilte am Mittwochabend nach einem Treffen mit den Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei im Kanzleramt mit: "Wir werden diesen Fall schnell aufklären und die nötigen Konsequenzen ziehen. Jetzt."

CDU-Chef Friedrich Merz (69) forderte "politische klare Antworten". "Wir werden darüber sprechen müssen, sobald die Umstände dieser schrecklichen Tat aufgeklärt sind", sagte der Kanzlerkandidat der Union.

FDP-Fraktionschef Christian Dürr (47) forderte schnellstmöglich ein Treffen der Innenminister von Bund und Ländern

Messerattacke Reporterin fällt mit unpassenden Aussagen zu tödlicher Messerattacke auf: BR bezieht Stellung

"Die Politik muss darauf reagieren. Die Innenminister von Bund und Ländern müssen so schnell wie möglich zu einer Sonderkonferenz zusammenkommen", sagte Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Mehr zum Thema Messerattacke: