Von Britta Schultejans und Marc Thomé
Aschaffenburg - Tausende Menschen haben in Aschaffenburg der Opfer der tödlichen Messerattacke gedacht.
Rund 3000 Personen kamen nach Angaben der Polizei am Donnerstagabend im Park Schöntal zusammen, in dem ein kleiner Junge und ein Mann mit Messerstichen getötet worden waren.
Es sei tatsächlich das angekündigte "stille Gedenken" gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Vorkommnisse habe es nicht gegeben.
"Es ist ja völlig unfassbar, was hier passiert ist", sagte einer der Teilnehmer an der Gedenkfeier im Freistaat. "Jeder versucht, das Unbegreifliche zu begreifen, aber kann es nicht begreifen."
"Ich wünsche den Familien ganz, ganz viel Kraft in ihrer Trauerphase und sie sollen sich helfen lassen. Anders geht es einfach gar nicht", meinte eine andere Besucherin. "Das ist ein Moment, das zieht an den Füßen und den Boden weg."
Am Sonntag findet in der Stiftskirche in Aschaffenburg die Trauerfeier statt
Ein 28 Jahre alter Afghane soll in der Stadt an der Landesgrenze zu Hessen am Mittwochmittag einen zweijährigen Jungen marokkanischer Herkunft und einen Deutschen (41) getötet haben - völlig unvermittelt und gezielt, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) schilderte.
Zudem wurde ein zweijähriges Mädchen aus Syrien nach bisherigen Erkenntnissen dreimal im Halsbereich mit dem Küchenmesser verletzt. Ein 72-jähriger Mann erlitt nach Behördenangaben multiple Verletzungen im Thoraxbereich. Eine 59 Jahre alte Erzieherin brach sich einen Arm.
Die drei teilweise Schwerverletzten befinden sich nach wie vor in einem Krankenhaus, sie seien den Angaben zufolge nicht mehr in Lebensgefahr.
Dem Tatverdächtigen wird zweifacher Mord und zweifacher versuchter Mord vorgeworfen. Das Amtsgericht ordnete die Unterbringung des psychisch schon länger auffälligen Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Am Sonntag soll in der Stiftskirche in Aschaffenburg eine Trauerfeier stattfinden, zu der auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) kommen will.