Hunderte Menschen trauern um Opfer von Solingen - Ministerpräsident Wüst äußert sich

Solingen - Die Stadt Solingen steht unter Schock - in tiefer Trauer kamen am Abend Hunderte zusammen, um der Opfer des Messerangriffs auf dem Stadtfest zu gedenken. Viele kamen mit Blumen und Kerzen.

Hunderte Menschen waren am Samstagabend in Solingen zur Andacht gekommen.
Hunderte Menschen waren am Samstagabend in Solingen zur Andacht gekommen.  © Henning Kaiser/dpa

Der Solinger Stadtdechant Michael Mohr sagte: "Die Stadt ist heute eine andere als sie gestern war". Viele Menschen hätten am Ort des Anschlags Vereinsschals, Kuscheltiere, Briefe und andere Botschaften der Verbundenheit niedergelegt.

"Worte zu finden, ist fast unmöglich - Gesten zeigen nicht", sagte Mohr. Die evangelische Superintendentin Ilka Werner hob ebenfalls die Trost spendende Gemeinschaft hervor. "Wie gut, dass Ihr da seid", sagte sie. Auf dem Platz standen mehrere mit lila Westen gekennzeichnete Seelsorger bereit.

Die Andacht war begleitet von ruhiger Musik. Die Spitzenpolitiker von Bund und Land hatten nach einem Statement vor dem Solinger Rathaus erklärt, sie würden nicht mehr an den Tatort gehen, um die Ermittlungen nicht zu stören.

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Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (49, CDU) äußerte sich zu dem Attentat.

NRW-Innenminister Herbert Reul appelliert an die Bevölkerung

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (49, 1.v.r.) sowie Innenminister Herbert Reul (71) sind am Mittag am Tatort eingetroffen.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (49, 1.v.r.) sowie Innenminister Herbert Reul (71) sind am Mittag am Tatort eingetroffen.  © Henning Kaiser/dpa

"Dieser Anschlag hat unser Land ins Herz getroffen, dieser Anschlag sollte Terror verbreiten", sage der Regierungschef bei einem Besuch in Solingen.

Nordrhein-Westfalen wanke nicht. "Wir werden uns nicht erschüttern lassen von Terror und Hass. Wir werden unsere Art zu leben verteidigen", betonte er. Wüst erklärte eingangs aber auch: "Wir wissen noch nicht alles, wir wissen noch nicht vieles."

NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU) appellierte hingegen an die Bevölkerung und hat zur Zurückhaltung gemahnt. "Er habe "eine große Bitte", sagte der Politiker in Solingen.

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"Dass Sie denen, die jetzt die Arbeit machen müssen - der Täter muss gefunden werden -, dass Sie denen auch die Zeit und die Ruhe lassen und wir alle uns ein bisschen zurücknehmen, einschließlich meiner Person, zu spekulieren, was könnte sein, was wäre, was ist halb richtig, was ist dreiviertel richtig. Das ist viel zu früh."

Die Polizei benötige jetzt Zeit. Reul sagte auch, dass er angeordnet habe, die Polizeipräsenz bei größeren Veranstaltungen im Land zu erhöhen - dies so lange, wie der Täter noch nicht gefasst sei.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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