Drei Tote bei Stadtfest! Solingen am Tag danach: Bürger leben in Angst - Gedanken kreisen um die Opfer
Solingen - Am Morgen nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen ist nur sehr langsam wieder Leben in die nordrhein-westfälische Stadt eingekehrt.
Rund um den Tatort gab es am Morgen noch weiträumige Absperrungen der Polizei. Beamte schickten Menschen weg, die das Gebiet betreten wollten - etwa, weil sie einen Friseurtermin hatten.
In den Cafés um die Sperrzone saßen am Morgen nur einige wenige Besucher. Nahe dem Tatort hatte jemand einen Zettel hinterlassen. Darauf war zu lesen: "Wir vergessen Euch niemals. Denn Ihr lebt in unseren Herzen weiter."
Anwohner berichteten von einer schlaflosen Nacht. "Wir haben natürlich kein Auge zugemacht. Polizei, Feuerwehr, Hubschrauber", sagte eine Frau der Deutschen Presse-Agentur.
Ursprünglich habe sie auch Pläne gehegt, zu dem Stadtfest zu gehen. "Wir wollten. Aber wir sind froh, dass wir nicht gegangen sind."
Mehrere Anwohner äußerten auch ein Gefühl von Unsicherheit. "Ich habe zu meinem Mann gesagt: Wir können nicht mehr da hingehen, wo viele Menschen sind", sagte eine ältere Frau in Nähe des Tatorts. "Da musst du Angst haben."
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa