Bluttat von Aschaffenburg: Familie nimmt in Frankfurter Moschee Abschied von getötetem Jungen (†2)

Von Daniel Wieland

Frankfurt am Main/Aschaffenburg - Rund 1000 Menschen haben nach Angaben der Polizei an einem Totengebet für den bei der Messerattacke in Aschaffenburg getöteten Jungen (†2) teilgenommen.

Ein Gemeindemitglied verlässt am Abend den Gebetsraum der Moschee im Frankfurter Gallusviertel. Rund 1000 Menschen hatten hier am Nachmittag an dem Totengebet für den kleinen, in Aschaffenburg getöteten Jungen (†2) teilgenommen.
Ein Gemeindemitglied verlässt am Abend den Gebetsraum der Moschee im Frankfurter Gallusviertel. Rund 1000 Menschen hatten hier am Nachmittag an dem Totengebet für den kleinen, in Aschaffenburg getöteten Jungen (†2) teilgenommen.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Es fand am Samstagnachmittag in einer Moschee in Frankfurt am Main statt. Zuvor hatte hessenschau.de über das Totengebet berichtet. Demnach entschied sich die in Aschaffenburg lebende Familie des zweijährigen Jungen für die Moschee in Frankfurt, da ihre Moschee in Aschaffenburg zu klein ist.

"Schenke den Herzen seiner Eltern Ruhe und Erleichterung und erleichtere Ihnen ihren Verlust", heißt es in der Einladung zu dem Totengebet, die der Frankfurter Islamische Verein Tarik ben Ziad in seiner Story auf Instagram veröffentlichte.

Tage nach dem Messerangriff mit insgesamt zwei Toten hält die Trauer auch in Aschaffenburg an. Am Nachmittag kamen in dem Park wieder zahlreiche Menschen zusammen, in dem am Mittwoch neben dem kleinen Kind ein Mann erstochen worden war. Die Anteilnahme sei nach wie vor groß, sagte ein Polizeisprecher. Blumen wurden niedergelegt, Kerzen aufgestellt.

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Die zentrale Trauerfeier ist für diesen Sonntag geplant. Neben Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) wird auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) erwartet.

Tatverdächtig ist ein polizeibekannter Flüchtling aus Afghanistan. Der 28-Jährige hätte nach Behördenangaben schon vor geraumer Zeit abgeschoben werden sollen.

Die schreckliche Tat hatte zuletzt zu Schuldzuweisungen zwischen Bayern und dem Bund geführt und zu einer weiteren Verschärfung der Zuwanderungsdebatte.

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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