Antisemitische Tat? 15-Jähriger sticht auf Juden ein und verletzt ihn schwer

Zürich (Schweiz) - In Zürich ist am Samstagabend auf offener Straße ein orthodoxer Jude (50) mit einer Stichwaffe lebensgefährlich verletzt worden.

Nach dem Angriff auf einen Juden in Zürich hat die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. (Archivbild)
Nach dem Angriff auf einen Juden in Zürich hat die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. (Archivbild)  © Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa

Die Polizei nahm einen 15-jährigen Schweizer als Tatverdächtigen fest, wie sie am Sonntag mitteilte. Einem Bericht der Bild zufolge soll der Jugendliche dabei laut gelacht, zuvor "Tod allen Juden" gerufen haben.

"Die laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich sowie der zuständigen Jugendanwaltschaft gehen in alle Richtungen und schließen explizit auch die Möglichkeit eines antisemitisch motivierten Verbrechens mit ein", teilte sie mit.

Bei dem Angegriffenen handelt es sich um einen 50-jährigen Mann. Die Polizei wurde am Abend gegen 21.35 Uhr wegen eines Streits zwischen mehreren Personen in der Brandschenkestraße/Selnaustraße gerufen. Zu den Hintergründen und dem genauen Tathergang wurde am Sonntag noch ermittelt.

Messerattacke: Brutale Tat an Busbahnhof: 27-Jähriger bei Messerattacke lebensgefährlich verletzt
Messerattacke Brutale Tat an Busbahnhof: 27-Jähriger bei Messerattacke lebensgefährlich verletzt

Der Zustand des Mannes habe sich stabilisiert, schrieb der Züricher Gemeinderat Jehuda Spielman, der den Angegriffenen nach eigenen Angaben kennt, auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Der Generalsekretär des israelitischen Gemeindebundes, Jonathan Kreutner, zeigte sich im Schweizer Fernsehen erschüttert. "Es ist sehr selten, dass es zu physischen Angriffen auf Juden kommt in der Schweiz. So ein Fall ist wirklich eine neue Dimension."

Nach Angaben der Polizei wurden die Sicherheitsvorkehrungen an jüdischen Einrichtungen in Zürich verschärft.

Titelfoto: Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa

Mehr zum Thema Messerattacke: