13-Jähriger mit Messer lebensgefährlich verletzt - Tatverdächtige vor Haftrichter
Von André Klohn
Kiel - Nach dem Messerangriff aus einer Gruppe heraus auf einen 13-Jährigen in Kiel sollen sieben Tatverdächtige im Laufe des Nachmittags einem Haftrichter vorgeführt werden.
Ihnen werde ein gemeinschaftlich begangener versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Über den Ausgang der sich voraussichtlich bis in den späten Abend hinziehenden Vorführungen will die Polizei am Mittwoch berichten.
"Zu den Hintergründen der Tat oder zum Tathergang werden wir aufgrund der laufenden Ermittlungen keine Angaben machen", berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft weiter.
Früheren Angaben der Polizei zufolge versuchten Ermittler zuzuordnen, wer aus der Gruppe was getan hat. Unklar ist bislang das Motiv der Tat.
Ging der Tat ein Streit mit einem Mädchen voraus?
Die Bild berichtete von einem Streit mit einem Mädchen, welches der 13-Jährige dabei verletzt haben soll. Die Mutter des Jungen berichtete dem Blatt, dass ein unbekannter Anrufer ihr gesagt habe, der 13-Jährige habe angeblich ein Mädchen geschlagen.
"Der Mann am Telefon erzählte, dass er Anzeige erstatten werde. Dabei erwähnte er drohend, dass er im Notfall auf meinen Sohn schießen werde", zitierte die Zeitung die Mutter des Jungen. Nach der Tat sei sie von einem anonymen Anrufer über einen Messerstich im Oberkörper in Kenntnis gesetzt worden.
Die Polizei hatte nach der Tat sieben Verdächtige in Gewahrsam genommen. Der 13-Jährige liegt nach einer Operation auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Zuvor hatten Polizisten den Schwerverletzten reanimiert. Die Gruppe soll den Teenager am Sonntagabend unter einem Vorwand aus seiner Wohngruppe im Kieler Stadtteil Hassee gelockt haben. Es sei zu einem Streit gekommen, in dessen Verlauf der 13-Jährige durch einen Messerstich verletzt worden sei.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa