Deutlicher Gewinneinbruch: So will Mercedes profitabler werden

Von Marco Engemann

Sindelfingen - 2024 brach der Gewinn bei Mercedes-Benz ein. Jetzt legt der Autobauer einen Plan vor, um wieder profitabler zu werden. Wie sieht er aus - und was heißt das für die Stellen in Deutschland?

Vor allem wegen des schlecht laufenden Geschäfts in China hatte Mercedes-Benz im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten.
Vor allem wegen des schlecht laufenden Geschäfts in China hatte Mercedes-Benz im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten.  © Bernd Weißbrod/dpa

Der Autobauer präsentierte in Sindelfingen bei Stuttgart einen Plan, um die Profitabilität und den Absatz in den nächsten Jahren wieder zu steigern. "Um die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einer zunehmend unbeständigeren Welt sicherzustellen, ergreifen wir Maßnahmen, um das Unternehmen schlanker, schneller und stärker zu machen", sagte Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius laut Mitteilung.

Die Finanzen sollen mit mehreren Maßnahmen aufpoliert werden, helfen soll vor allem ein Sparprogramm. Die Profitabilität der Pkw-Sparte, also die bereinigte Umsatzrendite, soll wieder in den zweistelligen Bereich kommen.

Laut Finanzchef Harald Wilhelm sei es die Ambition, diese 2027 zu erreichen. 2024 lag sie bei 8,1 Prozent. 2023 waren es noch 12,6 Prozent gewesen.

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In den nächsten Jahren sollen weiter die Kosten geschrubbt werden. Bis 2027 sollen die Produktionskosten um zehn Prozent im Vergleich zu heute sinken, hieß es in der Mitteilung.

Zudem würden die Materialkosten optimiert, und auch die Fixkosten sollen um weitere zehn Prozent bis 2027 sinken.

Stellenabbau in Deutschland über Fluktuation

Mercedes-Chef Källenius erhofft sich bis 2027 positive Effekte durch neue und aktualisierte Modelle.
Mercedes-Chef Källenius erhofft sich bis 2027 positive Effekte durch neue und aktualisierte Modelle.  © Bernd Weißbrod/dpa

Global sollen die Kapazitäten in den Werken für die Pkw von 2,5 Millionen Einheiten auf 2 bis 2,2 Millionen Einheiten bis 2027 reduziert werden. Werksschließungen in Deutschland sind laut Mitteilung nicht vorgesehen.

Zu den Fixkosten - und damit auch zum Personal - liefen unter anderem konstruktive Gespräche mit dem Betriebsrat. Stellen würden in Deutschland etwa über Fluktuation abgebaut, sagte Finanzchef Wilhelm. Details nannte er zunächst nicht.

Für den Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland gilt eine Beschäftigungssicherung, intern "Zusi 2030" genannt, die betriebsbedingte Beendigungskündigungen grundsätzlich bis Ende 2029 ausschließt.

Titelfoto: Bildmontage: Bernd Weißbrod/dpa

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