Aus nach über 40 Jahren: Mercedes streicht den Kombi aus dem Programm!

Stuttgart - Ob C- oder E-Klasse: Jahrzehntelang gehörte er "beim Daimler" dazu: der Kombi. Nun kommt heraus: Die Schwaben streichen die Modelle aus ihrem Programm!

Sindelfingen bei Stuttgart: Ein Arbeiter im Mercedes-Werk montiert einen E-Klasse-Kombi. (Archiv)
Sindelfingen bei Stuttgart: Ein Arbeiter im Mercedes-Werk montiert einen E-Klasse-Kombi. (Archiv)  © Bernd Weißbrod dpa/lsw

Zuerst über das Aus berichtet hatte die Branchenzeitung Automobilwoche.

Alles begann Ende der 70er Jahre. Da nahm der Autobauer mit dem Stern bei der Baureihe W123 plötzlich einen Kombi ins Angebot mit auf.

Doch der geräumige Pampers-Bomber hieß bei den Schwaben nicht schnöde "Kombi", sondern hörte auf die Bezeichnung "T-Modell" ("T" steht für "Touristik und Transport").

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Seither ist der Daimler mit dem Extra-Ladevolumen von unseren Straßen nicht mehr wegzudenken. Selbst heute noch sind T-Modelle der E-Klasse-Baureihe W124 normaler Bestandteil des deutschen Straßenbildes.

Von unzähligen C-Klassen aus den 90er und 00er Jahren ganz abgesehen, die vom Großeinkauf, über den Umzug bis hin zum Familienurlaub alles mit schwäbischem Understatement gewuppt haben.

Das Nachrichtenportal T-Online weiß gar zu berichten, dass jeder zweite Benz der C- und E-Klasse ein Kombi ist. Wenn die Deutschen den vergrößerten Daimler so schätzen, warum sind dessen Tage dann gezählt?

So lange werden die Kombis noch gebaut

Künftig konzentrieren sich die Schwaben verstärkt auf das SUV-Segment (im Bild: der Elektro-Benz EQC 400). (Archiv)
Künftig konzentrieren sich die Schwaben verstärkt auf das SUV-Segment (im Bild: der Elektro-Benz EQC 400). (Archiv)  © Christoph Schmidt/dpa

Die Gründe für das Kombi-Aus sind in Absatzmärkten weit entfernt von der Autonation Deutschland zu finden.

Laut Automobilwoche werden die T-Modelle in den USA und China schlicht zu wenig nachgefragt. Chinesischen Investoren gehören inzwischen knapp 20 Prozent am Daimler-Konzern.

Laut Focus Online ist das Land der aufgehenden Sonne mittlerweile der wichtigste Markt für gleich mehrere Modelle der Schwaben, etwa für die Oberklasse-Limousine S-Klasse.

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Nun will sich der Stuttgarter Autobauer künftig auf Karosserieformen konzentrieren, die in China (und den USA) mehr Potenzial haben. Welche Fahrzeugkategorie da zum Zuge kommt, ist auch schon ausgemacht: das SUV. Dieses erfreut sich großer Beliebtheit.

Das Jahr 2025 markiert den Anfang vom Ende des Kombis: Da soll die "Shooting Break"-Variante des CLA wegfallen.

Das T-Modell der C-Klasse erwischt es dann um 2028, etwa 2030 ist dann Feierabend für die Kombiversion der E-Klasse.

Titelfoto: Bernd Weißbrod dpa/lsw

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