Aus für den Baby-Benz: Mercedes stellt die A-Klasse ein!

Stuttgart - Seit den 90er Jahren gehört die A-Klasse zum Sortiment von Mercedes-Benz. Doch nun wird bekannt: In wenigen Jahren soll mit dem Baby-Benz Schluss sein!

Oktober 1998: Eine Mercedes A-Klasse (vorne) sowie ein CLK demonstrieren auf dem Daimler-Benz-Prüfgelände bei Papenburg (Kreis Emsland) einen "Elchtest".
Oktober 1998: Eine Mercedes A-Klasse (vorne) sowie ein CLK demonstrieren auf dem Daimler-Benz-Prüfgelände bei Papenburg (Kreis Emsland) einen "Elchtest".  © Ingo Wagner/dpa

Rückblick: Was "der Daimler" im Frühjahr 1997 auf dem Genfer Automobilsalon vorstellte, empfand so mancher alteingesessener Kunde als Stilbruch.

Die erste A-Klasse (Baureihe W168) war kurz, ragte hoch hinaus und hatte Frontantrieb. Auch im Innenraum blieb der kleine Schwabe die üblichen Insignien der Stuttgarter Autobauer schuldig: kein Holz, überall Kunststoff.

Aber der Baby-Benz (ursprünglich war die Baureihe W201, also der "190er" so genannt worden) punktete im Innenraum mit einer enormen Variabilität: Baute man Rückbank und Beifahrersitz aus, so erhielt man Dank des völlig ebenen Sandwich-Bodens eine enorme Ladefläche.

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Die A-Klasse war also ein echtes Raumwunder und das mit kleinen Außenabmessungen. Parkplatzsuche in der Stadt? Kein Problem!

Zwei Dinge liefen beim Daimler-Zwerg allerdings anders, als man sich das in Stuttgart gedacht hatte.

Zum einen sorgte ein misslungener "Elchtest" (bei dem die A-Klasse in Schweden umkippte) Ende 1997 für jede Menge Negativpresse. Der Verkauf wurde gestoppt, die kleinen Daimler bekamen ESP sowie ein geändertes Fahrwerk nachgerüstet.

Und zweitens war der Kleinwagen für eine junge Zielgruppe entworfen worden. Doch statt junger Klientel schätzten vor allem Senioren den W168 - wegen der hohen Sitzposition und der guten Rundumsicht.

Um 2025 ist Schluss für den Baby-Benz

Rastatt: Im Daimler-Werk werden an einer Mercedes-Benz A-Klasse die Reifen angebracht. (Archiv)
Rastatt: Im Daimler-Werk werden an einer Mercedes-Benz A-Klasse die Reifen angebracht. (Archiv)  © Uli Deck/dpa

Doch nach bald 25 Jahren am Markt und vier Fahrzeuggenerationen kommt nun die Schocknachricht: Mercedes will die A-Klasse einstellen, wie das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise berichtet!

Demnach ist das Aus für den Baby-Benz Teil der Luxusstrategie von Konzernchef Ola Källenius (53).

Nach dessen Willen soll sich der Stuttgarter Autobauer für größere Gewinnmargen entscheiden und nicht für Absatzmengen.

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Für die A-Klasse ist laut Zeitungsangaben um das Jahr 2025 Feierabend.

Derzeit wird sie sowohl als Schrägheck sowie Limousine angeboten. Einen Nachfolger soll es nicht geben.

Und damit nicht genug: Auch die B-Klasse (wird seit 2005 gebaut) soll eingestellt werden. Beide Modellreihen gelten als unrentabel.

Mit der veränderten Produktpalette steigen bei Mercedes die Einstiegspreise - von derzeit weniger als 30.000 auf künftig knapp 40.000 Euro!

Daimler-Fans müssen sich also auf einige Änderungen einstellen. So war Anfang des Jahres auch bekannt geworden, dass die Schwaben nach Jahrzehnten den Kombi streichen.

Titelfoto: Uli Deck/dpa

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