Verdi ruft zu mehrtägigem Lufthansa-Warnstreik auf: Passagiere nicht betroffen
Frankfurt am Main - Im Tarifkonflikt um das Lufthansa-Bodenpersonal hat die Gewerkschaft Verdi ab Mittwoch im Technik-Bereich zu einem mehrtägigen Warnstreik aufgerufen. Passagierflugzeuge sollen dieses Mal aber nicht betroffen sein.
An dem dreitägigen bundesweiten Ausstand bis Freitag beteiligen sich unter anderem Beschäftigte und Auszubildende der Lufthansa Technik, Lufthansa Aviation Training und Lufthansa Technical Training, wie Verdi am Dienstagabend mitteilte.
Passagierflüge sollen von dem Ausstand laut Verdi diesmal nicht betroffen sein. Daher sei das Ausmaß der Arbeitsniederlegung auch geringer, Flugausfälle seien nicht zu erwarten.
Bislang hat Verdi in dem Konflikt zwei mehr als ganztägige Warnstreiks geführt, bei denen jeweils mehrere hundert Flüge ausgefallen waren.
Verdi hatte zuletzt ein neues Angebot der Lufthansa nach zweitägigen Tarifverhandlungen als unzureichend abgelehnt. Dieses hatte Lufthansa nach der jüngsten Warnstreikwelle des Bodenpersonals unterbreitet.
"Wir haben erneut einen großen Schritt auf Verdi zugemacht und ein neues, noch einmal verbessertes Angebot vorgelegt", hatte Personalvorstand Michael Niggemann kürzlich mitgeteilt.
Scheitern die Verhandlungen erneut, könnten auch wieder Passagiere von den Streiks betroffen ein
Verdi teilte nun mit, der Konzern habe sein Angebot im Kern lediglich an zwei Stellen verbessert. Die von Verdi aufgestellte Kernforderung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, werde auch in dem neuen Angebot bei mehr als doppelt so langer Laufzeit im Vergleich zur Forderung nicht erreicht, kritisierte die Gewerkschaft.
Der bereits vereinbarte fünfte Verhandlungstermin finde am 13. und 14. März statt.
Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky betonte am Abend: "Mit der kürzlichen Aufforderung, zügig an den Verhandlungstisch zurückzukehren, haben wir nochmals unterstrichen, dass wir ein schnelles Ende dieses Tarifkonfliktes wollen."
Lufthansa habe sich darauf bisher nicht eingelassen. "Wir beantworten dieses Aussitzen der Arbeitgeber nun im ersten Schritt bewusst so, dass die Passagiere nicht beeinträchtigt werden."
"Sollte es jedoch bei diesem verantwortungslosen Verhalten der Lufthansa bleiben, werden zu unserem Bedauern in Kürze auch wieder Passagiere vom Streik betroffen sein", sagte Reschinsky.
Ursprungsmeldung vom 27. Februar um 18.15 Uhr; letztes Update um 19.41 Uhr.
Titelfoto: Boris Rössler/dpa