Nach Chaos-Umleitung: Reisende erhebt schwere Vorwürfe gegen Lufthansa

Dresden/Wien - Am Dienstag, dem 18. Juni, musste ein Flug mit dem Zielort Dresden wegen der schweren Unwetterlage in Sachsen von Frankfurt nach Wien umgeleitet werden. Welchen Strapazen die Reisenden hinterher noch ausgesetzt waren, berichtete jetzt eine Passagierin des Fluges exklusiv gegenüber TAG24!

Der Flug von Frankfurt nach Dresden hätte eigentlich nur rund eine Stunde dauern sollen.
Der Flug von Frankfurt nach Dresden hätte eigentlich nur rund eine Stunde dauern sollen.  © 123RF/kyolshin

Die Reisenden des Fluges, der um 22.41 Uhr gestartet war, landeten gegen Mitternacht in Wien. Dann nahm das Unglück seinen Lauf.

Laut Aussage der Lufthansa hätten die Fluggäste "größtenteils von Wien aus umgebucht" werden oder "auf die Bahn ausweichen" müssen.

Nach Angaben der Passagierin verlief das Geschehen allerdings nicht so reibungslos, wie es zuvor von der Lufthansa beschrieben wurde.

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Es gab nämlich weder Informationen zum Weiterflug, noch zur Umbuchung oder Hotelübernachtung.

Reisende muss Nacht am Flughafen verbringen

Auch das Servicepersonal der Lufthansa konnte den Reisenden nicht weiterhelfen.
Auch das Servicepersonal der Lufthansa konnte den Reisenden nicht weiterhelfen.  © Peter Kneffel/dpa

Der Versuch, ein Hotel in Flughafennähe zu finden, scheiterte. Dann gelang es der Reisenden und ihrem Partner zwar, ein Hotel über eine Online-Plattform zu buchen, diese Buchung wurde aber noch während der Taxifahrt dort hin storniert.

Auf Anraten des Taxifahrers ging es dann weiter zum Hauptbahnhof, doch auch dort war es unmöglich, noch einen Schlafplatz zu ergattern. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits 2 Uhr in der Nacht.

Da es aber spätestens zur Öffnung des Ticketschalters um 5.30 Uhr wieder zum Flughafen gehen sollte, gaben sie die Suche nach einem Zimmer nun endgültig auf. Glücklicherweise bot ihnen ein freundlicher Hotelmitarbeiter einen Platz in der Lobby zum Warten an.

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Ein Anruf bei der Servicenummer der Lufthansa um 3 Uhr führte auch nicht weiter. Ein Mitarbeiter erklärte, man könne die beiden nicht umbuchen, weil dafür ein Spezialteam zuständig wäre.

Nach der Nacht, die sitzend in einer Hotellobby verbracht wurde, ging es dann zurück zum Flughafen, wo das Paar auf drei andere Mitreisende aus verschiedenen Ländern stieß, die für die Nacht wohl direkt am Flughafen geblieben waren. Keiner von ihnen wusste, wie es weitergehen soll.

Vorwurf: Weder Informationen noch Hilfe von Lufthansa

Für einige Reisende wurde der Wiener Flughafen wohl kurzzeitig zum Übernachtungsplatz.
Für einige Reisende wurde der Wiener Flughafen wohl kurzzeitig zum Übernachtungsplatz.  © Alex HALADA / AFP

Am Wiener Flughafen gegen 5.30 Uhr wurden die beiden Reisenden dann zunächst wieder nach Frankfurt umgebucht, um dann abends nach Dresden fliegen zu können. Sie entschieden sich gegen einen Flug über München, da sie dann erst um 22 Uhr wieder in Dresden gewesen wären.

Zu diesem Zeitpunkt gab es von der Lufthansa immer noch keine Unterstützung oder Informationen.

Von Frankfurt aus sollte es dann erst mit einem Flieger um 17 Uhr nach Dresden weitergehen, mit "viel Glück und Hartnäckigkeit" schafften sie es aber, doch noch etwas früher loszukommen. Bei mehrfachem Nachfragen am Servicecounter der Lufthansa stellte sich heraus, dass bei einem Flug zwei der Gäste nicht erschienen waren.

Nach sage und schreibe 17 Stunden Verspätung schaffte das Paar es letztendlich in der sächsischen Landeshauptstadt anzukommen.

"Solche Informationen gibt die Pressestelle der Lufthansa aber wohl nicht preis, denn dann müsste sie zugeben, dass sie ihre Kunden komplett im Stich lässt", schreibt die enttäuschte Passagierin zum Abschluss ihrer Nachricht. TAG24 hat bei der Lufthansa bereits nachgefragt, eine Antwort steht aber noch aus.

Titelfoto: 123RF/kyolshin

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