Lufthansa streicht Flüge ab München schon vor Streikbeginn
München/Nürnberg - Der am Mittwoch beginnende Streik des Lufthansa-Bodenpersonals trifft die Fluggesellschaft und Passagiere schon am Dienstag.
In München wurden der für mittags geplante Langstreckenflug nach San Diego in den USA und der für spätabends geplante Flug nach Osaka in Japan gestrichen, wie Flughafen-Sprecher Robert Wilhelm sagte.
Die Lufthansa versuche, nach dem Ende des Streiks am Donnerstagmorgen möglichst schnell wieder zu einem normalen Flugbetrieb zurückzukehren. Deshalb müssten einzelne Verbindungen schon vor dem Beginn des Streiks gestrichen werden, damit die Flugzeuge und die Besatzungen am Donnerstag da seien, wo sie im normalen Flugplan wieder starten könnten, erklärte ein Lufthansa-Sprecher.
Am Drehkreuz München waren für Mittwoch rund 700 Flüge geplant, darunter 400 Lufthansa-Flüge. Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem Warnstreik von Mittwoch ab 4 Uhr bis Donnerstag 7.10 Uhr aufgerufen.
Die Fluggesellschaft hofft, 10 bis 20 Prozent ihrer geplanten Flüge dennoch anbieten zu können. Insgesamt dürften aber 800 bis 900 der rund 1000 Lufthansa-Flüge ausfallen, mehr als 100.000 Passagiere sind betroffen.
Innerdeutsche Flüge können durch Bahnfahrt ersetzt werden
"Wir versuchen, Langstreckenflüge stattfinden zu lassen", sagte ein Sprecher. Bei ausfallenden innerdeutschen Flügen könnten die Passagiere mit ihrem Flugticket auf die Bahn ausweichen.
Die Lufthansa-Töchter wie Cityline, Eurowings, Swiss und Austrian seien von dem Verdi-Streik beim Bodenpersonal nicht betroffen. Tochter- und Partner-Airlines würden teilweise von Lufthansa-Bodenpersonal abgefertigt, aber nicht alle Beschäftigten beteiligten sich am Streik, und zum Teil würden Dienstleistungen von anderen Dienstleistern übernommen.
In Nürnberg standen für Mittwoch vier Lufthansa-Flüge zum Drehkreuz Frankfurt und vier Flüge zurück auf dem Programm. Sie wurden alle gestrichen, wie ein Flughafen-Sprecher sagte.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa