Jüdische Passagiere von Flug ausgeschlossen: So reagiert die Lufthansa

Frankfurt am Main - Die Lufthansa hat sich dafür entschuldigt, dass sie in der vergangenen Woche einer Gruppe orthodoxer Juden den Weiterflug von Frankfurt nach Budapest verweigert hat.

Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker (52, CDU) kritisierte den Vorfall scharf.
Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker (52, CDU) kritisierte den Vorfall scharf.  © Hessische Staatskanzlei/dpa

"Lufthansa entschuldigt sich ausdrücklich bei den Gästen", hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Tweet der Fluggesellschaft. "Die Ereignisse stehen nicht im Einklang mit unseren Werten."

Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker (52, CDU) forderte die Lufthansa-Unternehmensspitze auf, Stellung zu beziehen.

Der Vorfall hatte sich am vergangenen Mittwoch (4. Mai) in Frankfurt am Main ereignet. Vorangegangen sei die mehrfache Weigerung einiger Fluggäste auf dem Flug von New York nach Frankfurt, auch nach Aufforderung der Crew, Masken zum Schutz vor Ansteckung mit dem Coronavirus zu tragen, hatte die Lufthansa am Freitag auf Anfrage erklärt.

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Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb unter Berufung auf einen Passagier der Lufthansa-Maschine aus New York, es seien alle Reisenden, die durch Hut und Schläfenlocken als Juden zu erkennen gewesen seien, von der weiteren Beförderung ausgeschlossen worden - und nicht gezielt die Passagiere, die sich falsch verhalten hätten.

Im Lufthansa-Statement vom Dienstag heißt es weiter, der Vorfall werde sehr ernst genommen und es werde weiter intensiv an der Aufklärung gearbeitet.

Lufthansa äußert per Twitter-Beitrag ihr Bedauern über fragwürdige Entscheidung

Einer Gruppe orthodoxer Juden war am 4. Mai der Weiterflug von Frankfurt am Main nach New York in einer Lufthansa-Maschine untersagt worden. (Symbolfoto)
Einer Gruppe orthodoxer Juden war am 4. Mai der Weiterflug von Frankfurt am Main nach New York in einer Lufthansa-Maschine untersagt worden. (Symbolfoto)  © dpa/Sebastian Gollnow

"Ungeachtet davon bedauern wir, dass der größeren Gruppe die Weiterreise nicht ermöglicht wurde, anstatt diese Entscheidung auf einzelne Personen zu beschränken."

Hessens Antisemitismusbeauftragter teilte am Dienstagabend mit, offensichtlich sei alleine wegen ihres erkennbaren Glaubens eine ganze Gruppe von Menschen für etwas verantwortlich gemacht worden, das offensichtlich nur einzelne Reisende betraf.

"Dies ist diskriminierend und keine Bagatelle und umso mehr sollte sich auch die Unternehmensspitze persönlich in der Verantwortung sehen, sich für diesen Vorfall zu entschuldigen und klar und unmissverständlich Stellung beziehen", so Becker. Für Gespräche stehe er der Lufthansa gerne zur Verfügung.

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"So etwas darf sich nicht wiederholen", sagte der Antisemitismusbeauftragte.

Titelfoto: dpa/Sebastian Gollnow

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