Sachsenlotto lässt das Glück erforschen - und seine Spieler
Leipzig - Sachsens Lottogesellschaft lässt ihre Spieler erforschen. Dafür vereinbarten die staatlichen Glücksspielbetreiber eine Forschungszusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW). Im Zentrum des Interesses: Welchen Einfluss haben regionale Herkunft und wirtschaftliche Aspekte auf das Tipp-Verhalten?
Der sächsische Lotto-Spieler - das große Rätsel. Da die allermeisten Tipper (77 Prozent) ihre Spielscheine anonym in den 1250 sächsischen Annahmestellen abgeben, weiß die Staatslotterie recht wenig über ihre Kunden und deren Beweggründe, mal mehr, mal weniger Tippfelder anzukreuzen.
Das soll sich nun ändern. Die Lottogesellschaft wird ihren Datenschatz den Leipziger Fraunhofer-Forschern zur Verfügung stellen. "Wir werden uns die Daten anschauen, sie nach Spielverhalten, regionalen Mustern und auch nach volkswirtschaftlichen Effekten analysieren", erklärte IMW-Sprecher Dirk Böttner-Langolf (49).
Was unterscheidet den Tipper aus Plauen von dem aus Torgau oder Löbau? Spielen Großstädter anders als das Landvolk? Wo wird warum mehr gerubbelt als andernorts? Diese Fragen sind es vor allem, die Sachsenlotto interessieren.
Aber auch die volkswirtschaftliche Bedeutung des staatlichen Glücksspiels und die Auswirkungen von Krisen auf das Spielverhalten sollen erforscht werden. In diesem Zusammenhang würde auch untersucht, wie sich der Strukturwandel in Sachsen auf das Spielverhalten auswirke, so Böttner-Langolf.
Und wofür das alles? Hauptsächlich fürs Marketing! Die Forschungskooperation solle Erkenntnisse liefern, wie das Lotterieangebot für den Freistaat noch attraktiver gestaltet werden könne, erklärte Lotto-Sprecherin Kerstin Waschke (56).
Titelfoto: Christof Heyden