Lotto-Millionär will auf Teil des Geldes verzichten, damit seine Kinder nichts erben

Leipzig - Fünf Tipper aus Sachsen haben 2018 im Lotto einen Millionen-Gewinn abgeräumt.

Fünf Lotto-Spieler aus Sachsen räumten 2018 den ganz großen Gewinn ab. Wer die Glückspilze sind, bleibt stets geheim. Lotto rät zur Zurückhaltung.
Fünf Lotto-Spieler aus Sachsen räumten 2018 den ganz großen Gewinn ab. Wer die Glückspilze sind, bleibt stets geheim. Lotto rät zur Zurückhaltung.  © DPA

Zwei der Großgewinner kamen aus Leipzig sowie je einer aus dem Erzgebirge, dem Vogtland und dem Landkreis Bautzen, wie Kerstin Waschke, Sprecherin von Sachsenlotto, mitteilte. Den höchsten Gewinn räumte mit mehr als 15 Millionen Euro der Tipper aus dem Erzgebirge ab. Das war zugleich die größte Gewinnsumme aller bisherigen 135 Lotto-Millionäre in Sachsen.

Dabei erleben die Mitarbeiter auch immer wieder skurrile Geschichten. Ein älterer Millionen-Gewinner wandte sich mit einer ungewöhnlichen Frage an die Lotto-Mitarbeiter: Ob er nur einen Teil des Gewinns für sich und seine Frau haben könne? Den verdutzten Gewinnbetreuern erklärte er, er habe sich mit seinen Kindern überworfen und wolle nicht, dass sie eine größere Summe erbten, falls noch etwas vom Lottogewinn übrig bleibe.

2017 hatte es keinen einzigen Lotto-Millionär im Freistaat gegeben. "Die Leute träumen davon, den Großgewinn zu haben. Das ist es, was Lotto ausmacht", sagte Lotto-Chef Siegfried Schenek. "Aber wir sehen auch, dass sich Gewinner über 1000, 2000 oder 5000 Euro freuen."

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Die meisten Tipper meldeten größere Gewinne persönlich in der Lotto-Zentrale in Leipzig an. Dort laufe dann alles sehr geregelt ab. Geschulte Mitarbeiterinnen kümmerten sich um die Glückspilze. "Viele denken, der Lotto-Chef macht den ganzen Tag nichts anderes, als mit dem Silberköfferchen durch die Gegend zu fahren. So ist es nicht", sagte Schenek. "Die Gewinnanmeldung ist vom Ablauf her standardisiert. Da ist es auch richtig, dass ich da nicht rein schneie und Hände schüttele. Die Leute sind im Normalfall sowieso überfordert und jeder, der zusätzlich anwesend ist, bringt letzten Endes nur Unruhe", sagte Schenek.

Den Gewinnern gebe Lotto einige wenige Tipps mit auf den Weg: "Die Goldene Regel Nummer eins heißt: Stillschweigen bewahren und nur im allerengsten Familienkreis über den Gewinn sprechen", sagte Schenek. Zweiter Punkt sei, sich genau zu überlegen, ob man der Hausbank den Gewinn überweisen lässt. "Es wird getratscht. Wir sagen: Am besten, den Gewinn an eine weit entfernte Großbank überweisen. Wir machen aber keinerlei Gewinnberatung." Der dritte und letzte wichtige Rat sei, mit Investitionen behutsam umzugehen.

Kuriose Begegnungen mit Lotto-Gewinnern in Sachsen

In den 90er Jahren gewann eine junge Mutter zwei Millionen - damals noch in D-Mark. Gefragt nach ihren Plänen antwortete sie: "Jetzt habe ich Geld für ein zweites Kind!"
In den 90er Jahren gewann eine junge Mutter zwei Millionen - damals noch in D-Mark. Gefragt nach ihren Plänen antwortete sie: "Jetzt habe ich Geld für ein zweites Kind!"  © DPA

2018 habe sich das Geschäft von Sachsenlotto insgesamt positiv entwickelt, sagte der Geschäftsführer. "Unser Geschäft ist immer abhängig von der Höhe der Jackpots. Und dieses Jahr hatten wir ein gutes Jahr." Mehr als die Hälfte des Umsatzes werde noch immer mit dem klassischen Lotto 6aus49 gemacht. Dann folgten Spiel 77 und Super 6 sowie der Eurojackpot.

In der Geschichte von Sachsenlotto sind bisher 135 Spieler zu Millionären geworden. Die meisten melden ihren Gewinn persönlich in der Zentrale in Leipzig an. Sprecherin Kerstin Waschke erinnert sich an einige kuriose Begegnungen:

Im Jahr 2000 räumte ein Familienvater mit knapp elf Millionen Euro einen der höchsten Gewinne in Sachsen ab. Der Mann habe überaus ruhig und entspannt gewirkt. Auf Nachfrage der Lotto-Mitarbeiter erklärte er: Ja, er habe extra Beruhigungstabletten genommen.

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2001 gingen gut zehn Millionen Euro in den Landkreis Bautzen. Die Gewinnerin kam mit ihrer Mutter in die Lotto-Zentrale und erfuhr erst dort die Summe. "Die Mutter war völlig aufgelöst. Immer wenn gesagt wurde 'zehn Millionen', hat sie angefangen zu weinen. Wir haben sie eine Stunde lang beruhigt", erzählte Waschke.

2010 gewann ein 31-Jähriger die Monatsrente der Glückspirale. Er habe den Lotto-Mitarbeitern triumphierend erklärt: "Ich habe meinen Eltern immer gesagt, dass ich mit 30 aufhöre zu arbeiten!"

Titelfoto: DPA

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