El Gordo: Haben deutsche Touristen bei der spanischen Mega-Lotterie abgesahnt?
Madrid - Millionen Menschen verfolgten die spanische Weihnachtslotterie im Fernsehen. Erst nach mehr als vier Stunden steht die Glücksnummer für den Hauptgewinn "El Gordo"(deutsch: der Dicke) fest.
Aber das Warten hat sich gelohnt, zumindest für diejenigen, die ein Los mit der Nummer 88008 gekauft hatten. Sie sind zu Weihnachten nämlich vier Millionen Euro reicher - abzüglich Steuern.
Die meisten der insgesamt 185 Lose mit der Nummer des Hauptgewinns wurden in der Region Valencia am Mittelmeer verkauft, vor allem in dem kleinen Ort Vilamarxant mit nur knapp 10.000 Einwohnern.
Aber wie die "Mallorca Zeitung" schreibt, wurde auch auf Mallorca mehrere der Gewinnlose eingelöst. Vier der Zehntellose (400.000 Euro) an der berühmte Playa de Palma, am Ballermann. Dort wimmelt es nur so von deutschen Touristen - hat einer von denen die Kohle abgeräumt? Bislang unklar.
Unglaubliche 2,6 Milliarden Euro gab es dieses Jahr insgesamt zu gewinnen. Die meisten Spanier kaufen sich ein Zehntellos für 20 Euro, damit können 400.000 Euro gewonnen werden.
Warum der Staat der größte Gewinner ist
Millionen Menschen saßen landesweit vor den Bildschirmen, um keinen Augenblick der mehrstündigen Liveübertragung zu verpassen. Die vor mehr als 200 Jahren ins Leben gerufene Lotterie zeichnet sich durch viele kleinere Preise aus, nicht durch einen großen Hauptgewinn.
Zur Tradition in Spanien gehört, dass Familien, Arbeitskollegen oder Freundesgruppen die fast 200 Euro teuren Lose zusammen kaufen. Die gemeinsame Entscheidung, auf welche Nummer gesetzt werden soll, die geteilte Hoffnung auf das große Glück und das kollektive Bibbern während der Ziehung der Gewinnzahlen macht für viele den besonderen Reiz der Weihnachtslotterie aus. Auch eine Niete ist in der Gruppe leichter zu verschmerzen.
Der größte Gewinner der Lotterie ist aber der Staat. Vor der Ausschüttung der Lose zieht der Fiskus noch von allen Gewinnen ab 40.000 Euro 20 Prozent Steuern ab.
Insgesamt gab es Lose für 3,7 Milliarden Euro. An Gewinnen ausgekehrt werden dieses Jahr knapp 2,6 Milliarden Euro.
Titelfoto: A. Pérez Meca/EUROPA PRESS/dpa