LGBTQ-feindliche Attacken in Serie: Fünf Jugendliche festgenommen
Hofheim am Taunus - Es geht um mehrere Raubüberfälle in Kombination mit teils gefährlicher Körperverletzung: Die Kriminalpolizei im westhessischen Main-Taunus-Kreis hat fünf männliche Jugendliche festgenommen. Sie sollen ihre Opfer über queere Dating-Plattformen in die Falle gelockt haben.
Die Jugendlichen stünden im dringenden Verdacht, für eine Serie von LGBTQ-feindlichen Raubstraftaten verantwortlich zu sein, teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Wiesbaden am heutigen Dienstag gemeinsam mit.
"Mittels Dating-Portalen wurden die Opfer zu Treffpunkten gelockt und anschließend aufgrund ihrer sexuellen Identität in einem Hinterhalt ausgeraubt und teilweise körperlich schwer angegangen", hieß es weiter.
Den Ermittlern seien mindestens acht derartige Fälle bekannt. Es sei jedoch durchaus möglich, dass es weitere Taten gäbe, die der Polizei bislang nicht bekannt seien.
Ob eine homosexuellen-feindliche Attacke, die sich im Mai letzten Jahres beim westhessischen Limburg an der Lahn ereignete, auf das Konto der Verdächtigen geht, ist unklar. Das damalige Verbrechen passt jedoch genau zum beschriebenen Schema.
Polizei in Westhessen hat Ansprechstelle für alle queeren Personen
Wer zum Opfer eines solchen Überfalls geworden sei und sich bislang nicht bei den Strafverfolgern gemeldet habe, solle sich bitte mit der Kriminalitätsinspektion in Sulzbach unter der Telefonnummer 0619620730 oder bei einer anderen Polizeidienststelle melden.
Die Ermittlungen gegen die fünf Jugendlichen dauern an.
Es wurde zudem darauf hingewiesen, dass es beim Polizeipräsidium Westhessen schon seit 2010 eine eigene Ansprechstelle für homosexuelle und bisexuelle Menschen sowie Personen mit Trans-Identität oder intergeschlechtlicher Identität gebe.
Als Kontakt stünden Polizeioberkommissarin Victoria Willich und Polizeihauptkommissar Florian Meerheim unter der E-Mail-Adresse rainbow.ppwh@polizei.hessen.de zur Verfügung.
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