Mit diesen Tricks wird Euer Einkauf viel billiger
Deutschland - Groschengrab Supermarkt-Einkauf. Die Inflation grassiert besonders in den Einkaufsregalen. Lebensmittelhändler haben kräftig an der Preisschraube gedreht. Nach wie vor sind Nahrungsmittel die stärksten Preistreiber mit Anstiegen von teilweise über 20 Prozent bei Milchprodukten.
Damit Euch beim Blick auf den Kassenzettel nicht schwindelig wird, haben wir zehn Spar-Tipps für Supermarkt, Discounter & Co. zusammengestellt. Damit zahlt Ihr an der Kasse garantiert weniger als ein Kunde mit identischem Einkaufszettel.
Mit diesen Tricks wird Euer Einkauf viel billiger!
Tipp 1: Keine Spontankäufe
"Wir raten, sich einen Essensplan für die Woche zu machen und einen Einkaufszettel zu schreiben", empfiehlt Carola Clausnitzer (35), Ernährungsberaterin bei der Verbraucherzentrale.
Denn wer seinen Einkauf im Supermarkt nicht plant, kauft in der Regel mehr, als er tatsächlich benötigt.
Zudem vermeidet man oft teure Impulskäufe, wenn man sich an die Einkaufsliste hält.
Tipp 2: Grundpreise schlagen Schnäppchenpreise
Gib es zu: Du achtest auf die roten, gelben oder grünen Preis-Etiketten - die Sonderpreise am Regal. Doch das müssen nicht immer die besten Preise sein! Vergleiche besser die allerdings manchmal sehr klein gedruckten Grundpreise auf den Etiketten - also den Preis je Mengeneinheit für 1 Liter oder 1 Kilogramm (zum Beispiel bei Tomaten 0,99 Euro/Kilogramm).
Dann werdet Ihr auch nicht durch unterschiedliche Verpackungsgrößen irritiert, die Preisvergleiche sonst zusätzlich erschweren, weil man erst umrechnen muss.
Experten haben berechnet: Wer in der Obst- und Gemüseabteilung konsequent Grundpreise vergleicht, kann zwischen 30 und 40 Prozent sparen.
Tipp 3: Auf Eigenmarken ausweichen
Sie hießen "TiP" (Tief im Preis), "Gut & Günstig", oder "ja!": Eigenmarken der Supermärkte sind günstiger als die Markenprodukte.
Doch nur wenige wissen, dass hinter vielen Eigenmarken oft namhafte Markenhersteller stecken.
Man kauft so vielfach vom Originalhersteller - zu einem jedoch günstigeren Preis. Ein ovales Logo auf der Verpackung verrät das Erzeugerland (DE steht für Deutschland, ES für Spanien) und die Zulassungsnummer des Betriebes: erst die Abkürzung des Bundeslandes (SN für Sachsen oder BY für Bayern), dann eine Zahlenfolge.
Stimmen die Angaben im Logo bei Marken- und Eigenprodukt überein, kommt das Produkt aus demselben Werk und womöglich sogar aus derselben Produktionslinie.
Wer genau hinter welcher Marke steckt, enthüllt diese Händlerliste: www.wer-zu-wem.de/handelsmarken/no-name-suche
Tipp 4: Einkaufen nach Uhrzeit
- Nichts ist älter als das Brot von gestern. Deshalb verkaufen viele Bäckereien kurz vor Ladenschluss Brot, Brötchen, Kuchen und Gebäck zu niedrigeren Preisen. Wer rechtzeitig kommt, kann so manches Backschnäppchen ergattern - ab 20 Uhr oft bis zu 50 Prozent reduziert. Abends muss alles raus.
- Fleisch ist dagegen oft morgens gleich nach Ladenöffnung reduziert, weil es nicht lange haltbar ist. Fleisch muss über die Ladentheke gegangen sein, bevor im Tagesverlauf neue Ware ankommt.
- Die beste Uhrzeit für den Kauf von Obst und Gemüse ist wieder abends. Einige Stunden vor Ladenschluss wird Frischware meist sogar zum halben Preis angeboten.
Tipp 5: Selbst kochen statt Fertigprodukte kaufen
"Die Kosten für Getränke und Snacks 'to go' summieren sich und können pro Woche schnell bei 10 Euro und mehr liegen", sagt Verbraucherschützerin Clausnitzer.
Wer frisch kocht, Salate und Brotaufstriche selbst zubereitet oder sein Brot bäckt, behält nicht nur die Zutaten im Blick, sondern kann nach eigenem Geschmack zusammenstellen.
Gleichzeitig ist er oder sie bei der Auswahl flexibel, kann auf günstigere, saisonale Angebote zurückgreifen und braucht nur die Mengen einzukaufen, die benötigt werden.
Weiterer Tipp: Wer seinen Kaffee im Thermobecher und eigenes Essen von zu Hause mitnimmt, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Tipp 6: Wochenmärkte besuchen
Der Einkauf auf Wochenmärkten lohnt sich häufig finanziell, weil dort für Händler viele Fixkosten wegfallen.
Das macht ihre Angebote günstiger. Außerdem kann man mit den Händlern auch feilschen.
Top-Tipp: kurz vor Marktschluss einkaufen, denn kein Händler will seine Ware wieder mit nach Hause nehmen müssen.
Tipp 7: Kosmetik beim Discounter kaufen
Bei Beauty-Produkten gilt: Nicht das teuerste ist auch das beste.
Auch hier lassen Discounter oft beim Markenhersteller produzieren - freilich unter anderem Etikett.
Wer Bedenken hat: Die App ToxFox vom BUND spürt gesundheitsgefährdende Stoffe auf. Einfach den Barcode des Beauty-Produktes mit dem Handy scannen.
Tipp 8: Speiseplan nach Sonderangeboten ausrichten
Du weißt nicht, was Du nächste Woche kochen solltest?
Lass Dich durch die Angebotsprodukte im Supermarktprospekt inspirieren: Puten-Geschnetzeltes gibt's diese Woche zum Angebotspreis? Dann gibt's Puten-Geschnetzeltes.
Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bald abläuft, machen viele Discounter das Produkt zum Schnäppchen - oft bis zu 50 Prozent billiger.
Zugreifen! Es schmeckt trotzdem noch.
Tipp 9: Spar-Apps und Coupons nutzen
Sonderangebote aus den Prospekten der Supermärkte und Discounter kann man von Spar-Apps vergleichen und gleich gemäß seinem persönlichen Warenkorb zusammenstellen lassen.
Die Macher der App Smhaggle versprechen bis zu 30 Prozent Ersparnis bei Lebensmitteleinkäufen. Auch mit Coupons von Cashback-Apps wie PAYBACK (zum Beispiel 10 Prozent bei einem dm-Einkauf) oder den hauseigenen Apps der Discounter kann man sparen (zum Beispiel aktuell 10 Prozent bei Rossmann).
Mit der App Too Good to Go werden übrig gebliebene Lebensmittel von Restaurants, Bäckereien, Supermärkten oder Hotels günstig angeboten.
Tipp 10: Produkte austauschen
Müssen es immer teures Mineralwasser und Softdrinks sein?
Stellt doch auf Leitungswasser und Kräutertee um. Clausnitzer: "Leitungswasser hat in Deutschland eine sehr gute Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden, wenn keine Bleileitungen im Haus verbaut sind."
Nebeneffekt: Man spart sich das Flaschenschleppen und hat weniger Verpackungsmüll. Bei Käse oder Fleisch greift man zum identischen, aber abgepackten Produkt. Das ist billiger als die gleiche Käse- oder Fleischsorte in der gut sortierten Frischetheke mit der freundlichen Bedienung.
Die Stiftung Warentest hat zudem herausgefunden: Bei Waschmitteln sind Discounter-Produkte genauso gut wie Markenprodukte und teilweise sogar besser.
Titelfoto: Montage: 123rf/jackf, 123rf/iakovenko, 123rf/arinahabich