Anwaltsgehilfin bewirbt sich auf Job: Was der Personaler wissen will, lässt einem die Haare zu Berge stehen
China - Unfassbar. Eine junge Rechtsanwaltsgehilfin bewarb sich auf einen Job. Doch im Vorstellungsgespräch wurde es sehr befremdlich. Der Personaler verlangte "Fotos nach jeder sexuellen Aktivität" und einen "Verhütungsnachweis". Das war aber noch nicht alles.
Diese Firma ist völlig schamlos.
Eine junge Chinesin hatte soeben geheiratet und war auf Jobsuche. Auf Social Media fand sie schließlich ein vielversprechendes Angebot bei einer vermeintlich seriösen Anwaltskanzlei, berichtet aktuell die Zeitung SCMP aus Hongkong. Sie schickte ihre Unterlagen ab und wurde alsbald zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Der Personaler war gut vorbereitet und hatte ihre Social Media Profile genau unter die Lupe genommen. Die Fachkraft berichtet: "Da ich meine Hochzeitsfotos auf Xiaohongshu [Das chinesische Instagram Anm. d. Red.] veröffentlicht hatte, erkundigte er sich nach meinen Plänen für eine Schwangerschaft. Ich sagte ihm, ich hätte keine."
Der HR-Manager hakte nach und wollte wissen, ob die Bewerberin denn auch verhüte. Mehr noch: "Wenn ich Sie fragen würde, wären Sie wahrscheinlich nicht bereit, sich eine Spirale einsetzen zu lassen?", fragte er verklausuliert.
Sein Angebot: "Wenn wir Sie einstellen, könnten Sie sich vorstellen, einen verpflichtenden Verhütungsnachweis zu erbringen? Das würde bedeuten, dass Sie nach jeder sexuellen Aktivität ein Foto machen und das Datum notieren."
"Respektlos und unverschämt": Bewerberin bringt auf Social Media ihren Unmut zum Ausdruck
Der Personaler rechtfertigte seine aufdringlichen Fragen mit den Worten: "Wissen Sie, wie viel Geld das Unternehmen verlieren würde, wenn eine Mitarbeiterin plötzlich schwanger wird? Der Wirtschaft geht es schlecht. Unsere Anforderung ist 'leider' durch das Arbeitsrecht 'erzwungen'", gab er zum Besten.
Doch es wurde noch befremdlicher, erinnert sich die Jobsuchende. Nun schaltete sich nämlich der Vorgesetzte in spe ein. "Er erwähnte, dass es ein oder zwei Geschäftsreisen pro Monat geben würde, und dass wir in einigen Fällen aufgrund von Budgetbeschränkungen das Zimmer teilen müssten."
Hatte sie bis zuletzt das außer Kontrolle geratene Vorstellungsgespräch lächelnd ertragen, reichte es der Bewerberin ab diesem Zeitpunkt. Die junge Anwaltsgehilfin sagt: "Ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, und ich fühlte mich unwohl und angewidert." Sie gab an, keine weiteren Fragen mehr zu haben, sich das "großzügige" Angebot zu überdenken und ging von dannen.
Später machte die Bewerberin den Fall auf den sozialen Medien öffentlich. "Ein solches Verhalten gegenüber Frauen ist zutiefst respektlos und unverschämt", klagte sie an. Millionen Chinesen gaben ihr recht.
Titelfoto: 123rf/sabthai