Zwillinge als Kinder getrennt: Als sie sich 40 Jahre später treffen, überrascht ein Detail
Südkorea/USA - Zwei Zwillingsschwestern aus Südkorea wurden als kleine Kinder getrennt. Als sie sich 42 Jahre später wiedersehen, stellen Forscher gravierende Unterschiede fest.
Die eineiigen Zwillinge wurden getrennt, nachdem eines der Mädchen 1976 im Alter von gerade einmal zwei Jahren in einem Supermarkt in Südkorea verloren gegangen war.
Trotz der großen Bemühungen ihrer Eltern, das Kleinkind wiederzufinden, blieb die Suche erfolglos.
Die Wege der Zwillinge sollte sich für mehrere Jahrzehnte entzweien.
Nachdem eine der Schwestern von ihrer Familie getrennt worden war, wurde sie zunächst bei Pflegeeltern aufgenommen, später landete sie bei einer Familie in den USA, die sie schließlich adoptierte.
Erst viele Jahre später sollte das Zwillingspaar wieder vereint werden. 2018 konnten sich die mittlerweile 44 Jahre alten Schwestern laut Newsweek, was die Zeitschrift "Personality and Individual Differences" zitiert, wieder in die Arme schließen.
Forscher nahmen diesen außergewöhnlichen Umstand zum Anlass, um die beiden Schwestern eingehend zu untersuchen. Im Mittelpunkt der Vergleiche standen zum einen ihre Intelligenz, die Persönlichkeiten und die jeweilige Krankengeschichte.
Gravierende Unterschiede
Durch verschiedenen Untersuchungen fanden die Wissenschaftler zwar einige Gemeinsamkeiten, aber vor allem eine Abweichung fiel besonders auf: Die IQs der eineiigen Zwillinge waren ziemlich unterschiedlich.
So ergaben die Tests, dass der Intelligenzquotient der adoptierten Schwester deutlich niedriger - genauer gesagt um 16 Punkte - war als der ihres Zwillings. Normalerweise weisen eineiige Zwillinge nicht mehr als 7 Punkte Unterschied in ihrem IQ auf.
Warum sich die IQs der beiden derart stark unterscheiden, können die Wissenschaftler nicht sicher sagen. Auffällig ist aber, dass der Zwilling, der adoptiert wurde und in den USA aufwuchs, eine nicht optimale Erziehung genossen hatte, da sich beispielsweise ihre Adoptiveltern hatten scheiden lassen.
Die Schwester, die in ihrer biologischen Familie groß wurde, beschrieb ihr Umfeld als liebevoll-familiär.
Während die Forscher einen krassen IQ-Unterschied feststellen konnten, waren die Persönlichkeiten der beiden Frauen fast identisch.
In "Persönlichkeit, Selbstwertgefühl, psychischer Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und medizinischer Lebensgeschichte" habe es "offensichtliche" Ähnlichkeiten gegeben. Beide Zwillinge strebten schon immer nach Erfolg, arbeiteten gewissenhaft und hatten ihr Leben gut organisiert.
Diese Eigenschaften schreiben die Experten der Genetik zu, die auch nicht durch die schwierige Erziehung der Schwester in den Vereinigten Staaten beeinflusst werden konnte.
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