Weil die Toiletten kaputt sind! Schulleiter schickt Jungs nach Hause

Kiel - Klo-Alarm im Norden! An einer Kieler Gemeinschaftsschule hat Leiter Dieter Ruser die männlichen Schüler der Klassenstufen fünf bis acht am Donnerstag nach Hause geschickt, weil die Toiletten defekt seien. Für die restliche Zeit wurde Home-Schooling verordnet.

In einer Kieler Gemeinschaftsschule sind die Jungentoiletten defekt. (Symbolbild)
In einer Kieler Gemeinschaftsschule sind die Jungentoiletten defekt. (Symbolbild)  © Annette Riedl/dpa

Die Schulleitung hatte vorab in einem Elternbrief darüber informiert und deutliche Kritik an der Stadt Kiel und den Behörden geäußert.

"Ohne Toiletten ist Ganztagsschule nicht möglich", hieß in dem Schreiben, dass den Kieler Nachrichten vorlag. Trotz monatelangen Bemühungen sei keine Verbesserung der schlechten Zustände eingetreten. Nun sah sich Ruser dazu genötigt, diesen Schritt zu gehen. "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich die Situation als Schulleiter nicht länger verantworten kann", klagte er.

Obwohl die Gemeinschaftsschule in einem Bildungszentrum mit weiteren Einrichtungen untergebracht ist, schien es unmöglich die Jungs dort auf die Toilette gehen zu lassen. Denn während an der Gemeinschaftsschule nur noch eine funktionierte, war die Lage am Gymnasium entspannt.

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Die Eltern brachte dies natürlich auf die Barrikaden.

"Es kann nicht sein, dass die Schüler nicht mehr auf die Toilette können", klagte eine Vertreterin. "Der Schulleiter hat offenbar keinen anderen Ausweg mehr gesehen und sich für diesen drastischen Schritt entschieden."

Jungs auf Kieler Gemeinschaftsschule müssen vorerst auf mobiler Toilettenanlage pinkeln gehen

Die Schüler müssen vorerst auf eine mobile Toilettenanlage zurückgreifen.
Die Schüler müssen vorerst auf eine mobile Toilettenanlage zurückgreifen.  © Jörg Carstensen/dpa

Nun war die Stadt Kiel am Zug, die sich der Problematik bewusst war. "In der Tat gibt es an der Schule seit Wochen Probleme mit unzureichenden Sanitäranlagen und Vandalismus, was auch vom Schulleiter an den zuständigen Schulträger gemeldet wurde", erklärte ein Sprecher.

"Unter keinen Umständen" hätte die derzeitige Situation aber dazu führen dürfen, die Schüler zu Hause zu unterrichten. Man hätte schlichtweg auch einfach Mädchentoiletten umfunktionieren können, hieß es.

Zudem konterte die Stadt damit, dass es nach den zahlreichen Vandalismus-Vorfällen die Toilettenanlagen "jedes Mal wieder sehr zeitnah hergestellt" habe.

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Schulleiter Ruser wurde bereits am Donnerstag dazu aufgefordert, die Jungen wieder zurückzuholen und Präsenzunterricht durchzuführen. Am Freitag sollte bereits alles wieder nach Plan und ohne Einschränkungen laufen.

Bis die Toiletten im Gebäude wieder nutzbar sind, soll eine mobile Toilettenanlage dafür sorgen, dass die Jungs sich nicht in die Hose machen müssen.

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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