Wegen des Wortes "Monster": Energy-Drink verklagt mehr als 100 japanische Marken, sogar Pokémon!

Kalifornien (USA) - Das Energy-Drink-Unternehmen "Monster Beverage" erhebt offenbar Anspruch auf das Wort "Monster" und verklagt mehr als 100 japanische Games, Anime-Marken und Unternehmen. Eines davon ist das Pokémon-Franchise, welches es schon viel länger gibt als "Monster Energy" ...

Unternehmen, Marken, Videogames, Sportvereine: Alles, was an "Monster" erinnert, könnte zu einer Klage des Unternehmens "Monster Beverage" führen.
Unternehmen, Marken, Videogames, Sportvereine: Alles, was an "Monster" erinnert, könnte zu einer Klage des Unternehmens "Monster Beverage" führen.  © 123RF/pe3check

"Monster Beverage" ist ein amerikanisches Unternehmen aus Kalifornien, das neben (Extrem-)Sport-Kooperationen auch immer eng mit der Gaming- und Anime-Branche zusammengearbeitet hat. Verständlich, denn viele Gamer und Anime-Fans haben auch eine Vorliebe für koffeinhaltige und süß-fruchtige Energy-Drinks.

Nun stehen jedoch genau diese Kooperationspartner auf der Abschussliste von Monster Energy. Nun ja, nicht alle - nur jene, die das Wort "Monster" im Namen haben. Das berichtete das japanische Gaming- und Anime-Magazin "Automaton-Media".

Bereits in der Vergangenheit hagelte es etliche Klagen in Amerika, 100 davon laufen dort noch. Dazu gekommen sind 134 Beschwerden an japanische Unternehmen oder Marken, weil sie das Wort "Monster" im Titel haben.

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Kurioserweise befindet sich darunter auch das weltweit bekannte Franchise "Pokémon". Das Wort ist die Abkürzung für "Pocket Monsters" und spielt auf die Tatsache an, dass die niedlichen Kreaturen in Poké-Bällen gefangen werden und so bequem in Taschen oder Rucksäcke passen.

Bei vielen Fans sorgt das für Unglauben und Gelächter: Pokémon ist sehr viel erfolgreicher und bekannter als das Energy-Drink-Unternehmen, welches übrigens erst ein Jahr nach dem Erscheinen des ersten Pokémon-Spiels 1996 gegründet wurde.

Verwechslungsgefahr wegen der Nutzung des Wortes "Monster"?

Neben Namen wie im Spiel "Monster Hunter" sind auch Symbole, wie der Basketball mit Kratzspuren der "Toronto Raptors", dem Getränke-Unternehmen ein Dorn im Auge.
Neben Namen wie im Spiel "Monster Hunter" sind auch Symbole, wie der Basketball mit Kratzspuren der "Toronto Raptors", dem Getränke-Unternehmen ein Dorn im Auge.  © Bildmontage/Screenshots: Instagram/Toronto Raptors, Instagram/monsterhuntergame

1997 folgte die Unternehmensgründung von "Monster Beverage", ein Jahr später, am 23. April 1998, gründete Pokémon dann die "Pokémon Company".

Was die Klage gegen Pokémon so fragwürdig macht, ist die Tatsache, dass die Marke nicht einmal für das vollständige Wort "Monster" bekannt ist, sondern nur für einen Teil davon, nämlich "Mon". Und das auch nur im Zusammenhang mit den Silben "Poké".

"Monster Beverage" begründet die Anklage beim Patentamt damit, dass es eine Verwechslungsgefahr hinsichtlich des Warenursprungs geben würde. Es sei nicht klar, dass es sich bei Animes und Spielen wie "Pokémon" oder "Monster Hunter" um Produkte und Marken handelt, die nicht zur "Monster Beverage"-Familie gehören.

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Sogar die "Toronto Raptors" aus Kanada, die Teil der National Basketball Association (NBA) sind, wurde aufgrund ihres Logos verklagt, welches einen Basketball mit Krallenspuren zeigt.

Offenbar ist die Anspielung an die Kratzer eines Veloziraptors zu nah an dem Aussehen des "Monster Energy"- Logos: einem "M" aus Krallenspuren.

Japan weist Klagen knallhart ab

Pokémon und alle anderen japanischen Marken und Unternehmen, die auf das Wort "Monster" anspielen, oder dieses in ihrem Namen verwenden, müssen sich keine Sorgen mehr machen.
Pokémon und alle anderen japanischen Marken und Unternehmen, die auf das Wort "Monster" anspielen, oder dieses in ihrem Namen verwenden, müssen sich keine Sorgen mehr machen.  © 123RF/canyalcin

Zumindest in Japan wies man die Klagen des Energy-Drink-Unternehmens ab. Begründung: "Es bestehe keine Gefahr, dass eine Verwechslung hinsichtlich der Herkunft des Produktes verursacht wird". Alle 134 Beschwerden wurden innerhalb weniger Tage zurückgewiesen.

Zumindest japanische Marken und Unternehmen, die das Wort "Monster" oder Teile davon im Namen tragen, sind mit diesem Urteil des japanischen Patentamtes sicher.

Das Videospiel "Gods & Monsters" aus dem amerikanischen Ubisoft-Haus hatte nicht so viel Glück: Das Spiel befand sich noch in der Entwicklung, als "Monster Beverage" die Hersteller zur Namensänderung zwang.

Unter den etwa 100 noch laufenden "Monster"-Streitfällen in den USA befinden sich derzeit auch die Entwickler des Indie-Horror-Games "Dark Deception: Monsters & Mortals".

In Deutschland würden Klagen wegen der Nutzung eines Teilwortes einer Marke (ähnlich den aufgeführten Fällen), das auch losgelöst im allgemeinen Sprachgebrauch existiert, laut Informationen des deutschen Patent- und Markenamtes wohl ebenfalls abgewiesen werden.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/pe3check, 123RF/canyalcin, 123RF/vasylbonchuk

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