Versandhändler OTTO schockt Facebook-User mit Vagina-Poster
Hamburg - Automatisierte Werbung ist für die Anbieter oft ein Segen, müssen sie sich nicht mehr um die Auswahl der Motive und Artikel kümmern. Doch das System hat seine Tücken, wie zuletzt Versand-Riese OTTO schmerzlich lernen musste.
Schon seit langer Zeit spielt der deutsche Versandhändler unter anderem auf Facebook Werbung aus, die auf den Interessen des jeweiligen Social-Media-Nutzers basieren. Wer mal im Netz nach Fernsehern gesucht hat, bekommt beispielsweise einige Zeit lang TV-Geräte von OTTO beworben.
Wer zuletzt aber im Internet nach Postern gegoogelt haben dürfte, wurde mit einer erotischen Malerei überrascht, die bei OTTO im Verkauf war.
Beim Scrollen durch Facebook mussten einige Nutzer plötzlich auf eine unzensierte Vagina schauen. Das Motiv, welches auf dem sozialen Netzwerk eigentlich gar nicht gepostet werden dürfte, landete als "Posterlounge" in den Feeds einiger User.
Diese schreiben nun zuhauf auf die Pinnwand des Versandhändlers. Eine Antwort lässt meist nicht lange auf sich warten.
OTTO nimmt Poster aus dem Verkauf und die Werbung offline
So erklären die Verantwortlichen des Unternehmens, dass es sich um einen ungewollten Fauxpas handeln soll. "Hier ist leider automatisiert ein Postermotiv ('Ursprung der Welt', Ölgemälde von Gustave Courbet, 1819-1877) in der Werbung ausgespielt worden", schreiben die OTTO-Facebook-Administratoren. "Das hätte nicht passieren sollen [...]"
Das entsprechende Poster sei inzwischen aus dem Verkauf genommen, die Anzeige wohl sofort gestoppt worden.
"Wenn sie dir dennoch weiter angezeigt wird, kann es daran liegen, dass sie von einem weiteren User geteilt wurde und deshalb zu sehen ist", versuchen die OTTO-Mitarbeiter die weitere Verbreitung des Erotik-Motivs zu erklären.
Die Werbung für die "Posterlounge" lief vom 7. Mai für mehrere Tage und wurde tausendfach geliked und kommentiert. Von weiteren Nutzern geteilt wurde der Beitrag zuletzt mehr als 120 Mal.
Titelfoto: Screenshot/Facebook/OTTO