23-Jährige macht DNA-Test, jetzt sitzt ihre Oma im Knast

USA - Jenna Gerwatowski (23) wollte eigentlich nur aus Spaß einen DNA-Test machen. Doch das Ergebnis war so brisant, dass ihre Oma nun im Gefängnis sitzt.

Jenna Gerwatowski (23) erzählt, dass sie den DNA-Test eigentlich nur zum Spaß machen wollte.
Jenna Gerwatowski (23) erzählt, dass sie den DNA-Test eigentlich nur zum Spaß machen wollte.  © Screenshot/Instagram/__jennarose__

Weil ihre Freundin zu Weihnachten einen FamilyTreeDNA-Test bekam, entschied sich die US-Amerikanerin, ebenfalls ein Kit zu bestellen - ohne die Folgen zu wissen. Den spannenden Fall erzählte sie jetzt in einem Interview mit "CNN".

Denn im Mai 2022, während sie gerade im Blumenladen arbeiten war, erhielt sie plötzlich einen Anruf einer unbekannten Nummer. Am anderen Ende der Leitung: ein Kriminalbeamter der Michigan State Police.

"Er sagte: 'Haben Sie vom Fall Baby Garnet gehört?'" Dahinter steckt der ungeklärte Fall einer gefundenen Babyleiche auf dem Garnet Lake Campground (Bundesstaat Michigan) in einer Grubentoilette im Jahr 1997. Es gab keine Hinweise darauf, wer die Eltern des Kindes sein könnten. Der Fall wurde schließlich zu den Akten gelegt.

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Der Beamte erklärte Jenna, dass ihre DNA mit der des toten Babys übereinstimmt. Heißt: Die heute 23-Jährige ist mit dem Kind verwandt.

Gerichtsdokumenten zufolge rollten die Ermittler den ungelösten Fall 2017 wieder auf und arbeiteten dann mit einem Forensikunternehmen zusammen, um DNA aus Baby Garnets partiellem Oberschenkelknochen zu extrahieren.

Völlig schockiert von den Ereignissen erzählte Jenna am Abend ihrer Mutter davon. Einen richtigen Reim darauf konnten sie sich nach dem Anruf des Ermittlers nicht machen, sodass sie annahmen, es würde sich um einen Betrüger handeln.

Ermittlungen bringen Familientragödie ans Licht

Das DNA-Kit wird nach Hause geschickt, wo man eine Speichelprobe abgeben muss. (Symbolbild)
Das DNA-Kit wird nach Hause geschickt, wo man eine Speichelprobe abgeben muss. (Symbolbild)  © 123RF/microgen

Als am Abend Misty Gillis anrief, damals eine leitende forensische Genealogin, und von Jenna verlangte, das FamilyTreeDNA-Passwort rauszurücken, um ihre DNA in eine separate Datenbank hochladen zu können, war die Skepsis noch größer.

"Ich legte auf, ohne auch nur zweimal darüber nachzudenken. [...] Ich dachte nur, wie seltsam. Was für eine seltsame Sache, Leute damit zu betrügen", sagte Jenna.

Eine Woche später allerdings stand die Polizei bei der Familie auf der Matte. Jenna, die gerade arbeiten war, eilte sofort nach Hause, wo neben ihrer Mutter auch ihre Cousine wartete.

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"Meine Mutter hatte Tränen in den Augen", sagte sie. Eine Analyse von Jennas DNA-Test ergab laut Gerichtsakten, dass sie die Halbnichte von Baby Garnet war, ihre Mutter Kara die Halbschwester.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Jennas Oma, zu der weder sie noch Mutter Kara Kontakt haben, das Baby in ihrem Haus zur Welt gebracht habe. Der Tod durch Ersticken hätte verhindert werden können, hätte Oma Nancy medizinische Hilfe geholt.

Jenna berichtet auch bei TikTok über die Story

Nancys Anwälte wehren sich gegen Anklage

Nancys Verteidigung argumentiert jedoch, sie habe unerwartet in der Badewanne entbunden und der Fötus sei "in ihrem Geburtskanal gefangen" gewesen. Sie habe "versucht, den Fötus aus ihrem eigenen Körper zu ziehen". Währenddessen habe Nancy das Bewusstsein verloren, kurz danach sei das Baby tot gewesen.

Weil sie kein Telefon gehabt habe, konnte sie den Notruf nicht wählen. Unter Schock habe sie den Fötus in eine Tüte gesteckt und die Überreste auf dem Campingplatz zurückgelassen.

Nancy wird offener Mord, Totschlag und Vertuschung des Todes einer Person vorgeworfen. Offener Mord kann mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe geahndet werden. In einer Anhörung am Donnerstag argumentierte Nancys Verteidigung, dass die Anklage gegen sie vollständig fallen gelassen werden sollte, da der Staat nicht beweisen kann, dass das Baby lebend geboren wurde.

Nächste Woche soll entschieden werden, wie es weitergeht.

Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/__jennarose__, 123RF/microgen

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