US-Lehrerin drohen 600 Jahre Haft: Was hat sie nur getan?
Monroe County (Wisconsin) - Sage und schreibe 600 Jahre Haft drohen einer ehemaligen Lehrerin aus Wisconsin. Der Grund: Anne N. Nelson-Koch (74) wurde Anfang der Woche vom Monroe County Court des sexuellen Missbrauchs in 25 Fällen für schuldig befunden.
Die Übergriffe fanden in den Jahren 2016 und 2017 an einem vierzehnjährigen Jungen statt. Nelson Koch brachte ihr Opfer dafür in einen Keller der Privatschule in Wisconsin, an der sie damals tätig war. Dort verging sie sich dann an ihrem Schüler, berichtet das Wisconsin State Journal.
Die für den Fall zuständige Staatsanwältin Sarah Skiles zeigte sich nach dem Urteil zufrieden: "Das Opfer dieser Verbrechen ist ein unglaublich mutiger junger Mann. Er hat die Wahrheit gesagt, und die Geschworenen haben ihn laut und deutlich gehört. Wir sind den Geschworenen sehr dankbar für ihr Engagement, die Wahrheit zu finden."
Der Urteilsverkündung war ein nur drei Tage langer Gerichtsprozess vorausgegangen. Im Anschluss hatten die Geschworenen rund fünf Stunden lang intensiv beraten.
Staatsanwältin Skiles fand nicht nur für sie lobende Worte, sondern auch für den Leiter der Ermittlungen, Polizist Paul Sloan vom Tomah Police Department. "Wir hätten dieses Ergebnis nicht ohne die Stärke des Opfers und das Engagement und die gründlichen Ermittlungen von Ermittler Sloan erreichen können", sagte sie.
Richter glaubt nicht an Fluchtgefahr von Anne N. Nelson-Koch
Obwohl das Urteil bereits gefällt wurde, steht die Verkündung des Strafmaßes noch aus. Da dies erst am 27. Oktober geschehen soll, beantragte die Staatsanwaltschaft, Nelson-Koch in Untersuchungshaft zu stecken.
Doch obwohl der Verurteilten bis zu 600 Jahre Haft drohen, lehnte Richter Richard Radcliffe den Antrag ab. Offenbar hielt er das Fluchtrisiko für überschaubar.
Stattdessen entließ er die 74-Jährige mit einer elektronischen Fußfessel in die vorläufige Freiheit.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/tiero,Monroe County Sheriff's Office