Bali (Indonesien) - Er gilt als einer der schönsten Strände Balis. Umso tiefer saß der Schock bei Sam Bencheghib, als er den Jimbaran Beach kürzlich sah. Denn der war über und über mit Müll bedeckt. Nachschub kam in Wellen direkt vom Meer. Doch Bencheghib war nicht als Urlauber vor Ort, sondern in seiner Funktion als Umweltschützer. Der junge Mann hatte also bereits von dem Drama gehört, konnte aber das Ausmaß nicht glauben, als er es vor sich sah.
Bencheghib ist Mitbegründer der Umweltorganisation "Sungai Watch", mit deren Hilfe er sich sofort an die Arbeit machte. "Wir riefen unsere Gemeinde um Hilfe und Bali antwortete – 2000 Mann stark. Wir haben 70 Tonnen Plastik vom Strand von Jimbaran entfernt", erklärte Bencheghib vergangene Woche in einem Instagram-Video.
In dem Clip ist das Ausmaß der Tragödie zu sehen. Mehr als 49 Millionen Klicks hat das Video in den ersten sechs Tagen seit seiner Veröffentlichung erreicht.
Darin hat Bencheghib zum Glück auch gute Nachrichten. "Die Aufräumarbeiten sind noch nicht vorbei, aber mit der Unterstützung Balis im Rücken sind unsere Hoffnungen groß."
Wirklich besser sieht die Lage in einem weiteren Instagram-Clip des Umweltschützers mit New Yorker Wurzeln aus. Wenn es doch auch im echten Leben so einfach wäre: Ein Schnitt - und der Strand ist wieder sauber.
Aber wo kam der ganze Müll eigentlich her?
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Yahoo News Australia sprach jetzt mit dem Indonesien-Experten Quentin Long. "Dabei spielen zwei Dinge eine Rolle: Zum einen gibt es saisonale Wetter- und Gezeitenmuster, die dazu führen, dass viel mehr Müll an die Strände gespült wird", sagte er.
Zum anderen müsse der Müll aber erst mal irgendwo herkommen, so Long: "Auf Bali gibt es eine riesige Müllepidemie, und der Müll landet tatsächlich in den Gewässern rund um die Insel und wird dann saisonal an die Strände gespült."
Glücklicherweise sei die Situation inzwischen als großes Problem erkannt worden, das man in den Griff bekommen müsse.
Andere Experten warnen jedoch: Aufräumen ist auf Dauer keine Lösung. Stattdessen müsse Müll von vornherein vermieden werden.