Ukrainischer Offizier hat Probleme mit erbeutetem Panzer und ruft einfach russische Hotline an
Ukraine - Weil er Probleme mit einem erbeuteten russischen Panzer hatte, rief ein ukrainischer Offizier kurzerhand den technischen Support des Herstellers an - in Russland!
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat die ukrainische Armee rund 200 russische T-72B3-Panzer erbeutet. Weil das ukrainischen Militär allerdings keine notwendigen Erfahrung mit diesem Panzer-Typ hat, rief der ukrainische Offizier die russische Hotline des Herstellers an, berichtet das Forbes-Magazin.
Zwar machte sich der Mann offenbar einen Spaß daraus, das zuständige Unternehmen "Uralwagonsawod" anzurufen - wie in einem YouTube-Video zu sehen ist. Doch die Probleme mit dem 45 Tonnen schweren Drei-Personen-Panzer seien echt gewesen. Angeblich verlor das Fahrzeug Öl und die Kompressoren funktionierten nicht.
Außerdem versagte die Drehvorrichtung der Kanone, so dass die Besatzung gezwungen gewesen sei, sie mit einer Handkurbel zu drehen.
Unglaublich: Die Hotline hat ihm tatsächlich geholfen!
Veraltete Ausrüstung aus Sowjetzeiten im Einsatz
Der Mann, der im Video nur "Kotschevnik" genannt wurde, diene in einer Brigade der ukrainischen Armee, die rund um Kramatorsk in der Ostukraine kämpft und überwiegend veraltete Ausrüstung aus Sowjetzeiten einsetzt.
Am anderen Ende der Leitung: Ein Russe, der sich als Alexander Anatoljewitsch vorstellte und offensichtlich nicht wusste, dass "Kotschevnik" ein ukrainischer Soldat ist. Nachdem der Ukrainer die Probleme geschildert hatte, versprach der Hotline-Mitarbeiter, diese beim Konstruktionsbüro in Nischni Tagil im Oblast Swerdlowsk zur Sprache zu bringen.
Zudem sagte er zu, auch den Motorenhersteller in Tscheljabinsk zu kontaktieren. Doch es kam noch kurioser!
Probleme detailliert auch auf WhatsApp beschrieben
"Kotschevnik" gelang es sogar, mit einem der "Uralwagonsawod"-Direktoren am Telefon zu sprechen und ihm die Probleme des Panzers detailliert auf WhatsApp zu beschreiben.
Letztendlich verriet er dabei, dass er Ukrainer ist und dass seine Armee Ende 2022 den problematischen T-72 in der Nähe von Isjum erbeutet hatte. Lachend beendete "Kotschevnik" dann das Gespräch.
Titelfoto: NATALIA KOLESNIKOVA / AFP