Supermarktkette schmeißt Mitarbeiter nach 16 Jahren raus: Der Grund macht sprachlos

Albacete (Spanien) - Er griff einmal zu und schon war er seinen Job los: Der Mitarbeiter eines Supermarktes wurde entlassen, weil er etwas gegessen hatte, das ohnehin in den Müll gewandert wäre. Jetzt hat ein Gericht dem folgenden Rechtsstreit ein Ende gesetzt.

Die Supermarktkette Mercadona hat einen mehr als ein Jahr andauernden Rechtsstreit mit einem früheren Mitarbeiter verloren.  © THOMAS COEX / AFP

Wir alle kennen die Frischetheken in Supermärkten, hier gibt es Lebensmittel, die extra für einen Tag zubereitet werden. Was nicht verkauft wird, wird nach Ladenschluss weggeschmissen.

So auch in einer Filiale der Mercadona-Kette in der spanischen Provinz Albacete. Im besagten Fall ging es um eine (!) Krokette, die ein Angestellter sich am Ende des Tages einverleibte - und dafür nach 16 Jahren im Unternehmen gefeuert wurde.

Der zuständige Oberste Gerichtshof hat laut der spanischen Tageszeitung El País Ende vergangener Woche aber entschieden, dass die Kündigung völlig unverhältnismäßig war, und bestätigte damit die in erster Instanz gefällte Entscheidung eines Gerichts.

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Und so sollte der Mitarbeiter entweder wieder eingestellt werden oder alternativ könne das Unternehmen ihm auch eine Entschädigung von 40.000 Euro zahlen. Laut El País habe man sich für die Entschädigung entschieden.

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Kroketten-Klau laut Unternehmen offenbar "sehr schweres Vergehen"

Nur eine einzige Krokette soll der Mitarbeiter verspeist haben - für das Unternehmen ein Kündigungsgrund. (Symbolbild)  © IMAGO / imagebroker

Der Vorfall hatte sich bereits im Juli vergangenen Jahres ereignet. Die vorbereiteten Fertiggerichte wurden dem Blatt zufolge an jenem Samstag nicht komplett verkauft, weshalb der betroffene Mitarbeiter wohl eine Krokette aus einer Verpackung nahm.

Weil es den Angestellten dort verboten sei, Ware zu essen, ohne sie vorher bezahlt zu haben, sei er am darauffolgenden Montag von sich aus zum Rapport angetreten und habe gebeichtet.

Seine Ehrlichkeit wurde nicht belohnt, stattdessen wurde er noch am selben Tag aus disziplinarischen Gründen entlassen - so sei dieser Vorfall als "sehr schweres Vergehen" eingeordnet worden, hieß es weiter. Laut dem Unternehmen habe er eine ganze Packung Kroketten gegessen, was Zeugen aber nicht bestätigen konnten.

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Der Mann wurde als Ladenmanager mit einer Abfindung von weniger als 1000 Euro abgespeist - und setzte sich erfolgreich gegen das Vorgehen seines Ex-Arbeitgebers zur Wehr.

Das Gericht lehnte eine Berufung der Mercadona-Kette damit ab, konnte auch kein "sehr schweres Vergehen" erkennen. Immerhin ging es lediglich um eine Krokette, die für den Müll bestimmt war, weshalb eine Geldstrafe wohl angemessener gewesen wäre als eine Kündigung.

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