Rio de Janeiro - Weil sie auf einen "besonders günstigen Kredit" hoffte, brachte eine Brasilianerin die Leiche ihres toten Onkels mit zur Bank. Doch der Schwindel flog auf.

Eine Brasilianerin wurde am Dienstag festgenommen, nachdem sie versucht hatte, im Namen ihres toten Onkels Paulo (†68) einen Bankkredit aufzunehmen. Umgerechnet 3020 Euro wollte sie sich "borgen", berichtet G1.

Erika de Souza Vieira Nunes scheute keine Mühe: Sie setzte die Leiche des kürzlich Verstorbenen in einen Rollstuhl, brachte ihn mit zum Beratungsgespräch und drängte auf einen raschen Kreditabschluss.

Ein Video zeigt die verstörende Szene im Detail: Immer wieder versucht Erika den Kopf des Onkels gerade zu halten. "Onkel, hörst du zu?", hört man sie fragen. Dann zeigt sie auf den ausgedruckten Vertrag, der vor dem Toten liegt. "Du musst hier unterschreiben. Ich kann es nicht für dich tun", sagt sie und drückt der Leiche einen Kugelschreiber in die Hand.

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Dann greift eine Bankangestellte ein: "Ich glaube nicht, dass das legal ist. Er sieht nicht gut aus. Er wirkt sehr blass", stellt sie fest. Woraufhin die Leichenfledderin dreist antwortet: "So ist er eben."

Noch einmal fordert sie den Toten auf "Unterschreibe hier und hör auf, mir Kopfschmerzen zu bereiten". Doch der vermeintliche Gesprächspartner schweigt.

Kurze Zeit später klickten die Handschellen.

In einer ersten Befragung gab die Frau an, dass sie die Nichte des Toten sei und ihn zuletzt gepflegt habe.

Eine rechtsmedizinische Untersuchung ergab, dass der Mann nur wenige Stunden vor dem Banktermin verstarb. Wie G1 weiter berichtet, war der Kreditvertrag bereits unter Dach und Fach, es fehlte nur noch die Unterschrift.

Die Leiche des Mannes wurde zur weiteren Untersuchung der Rechtsmedizin übergeben. Die Ermittlungen dauern an.