"Sein" Land ist kaputt, da hilft nur feiern: Autokrat ordnet ab Oktober Weihnachten an
Venezuela - Zu viel Macht scheint Raum für Kreativität mit sich zu bringen. Das beweist einmal mehr Venezuelas autoritärer Staatschef Nicolás Maduro. Um "sein" Volk zu besänftigen, hat der 61-Jährige kurzerhand den Weihnachtsmann früher bestellt.
Ende Juli brannte es in dem südamerikanischen Land lichterloh. Das Feuer schwelt bis heute. Damals hatte sich Linkspopulist Maduro trotz internationaler Kritik und ungeachtet von Betrugsvorwürfen der Opposition erneut zum Präsidenten "wählen" lassen.
Tausende gingen im Anschluss auf die Straße, machten ihrem Ärger mit Gewalt Luft. Maduro ließ die Demonstranten brutal niederprügeln, mehr als 2000 wurden verhaftet, 27 getötet.
Nun scheint es, als bräuchte das von Inflation, Korruption und Unterdrückung gebeutelte Land etwas Ablenkung. Also beschloss der Sozialist, für gute Stimmung und Friede, Freude, Eierkuchen zu sorgen.
Das Mittel seiner Wahl: Weihnachten, das Fest der Liebe. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, ordnete Maduro daher kurzerhand an, die Feierlichkeiten von Dezember auf den 1. Oktober zu legen.
Maduro gaukelt der Bevölkerung Frieden, Glück und Sicherheit vor
"Zu Euren Ehren, in Dankbarkeit Euch gegenüber, werde ich am 1. Oktober ein vorgezogenes Weihnachtsfest ausrufen", sagte der 61-Jährige am Montag. Und das nicht irgendwo, sondern in seiner eigenen persönlichen TV-Sendung.
Maduro wolle damit den "Frieden" feiern, der nach den Unruhen im Juli wieder hergestellt worden sei. "Weihnachten kommt mit Frieden, Glück und Sicherheit", sagte er. Die dazugehörige Festbeleuchtung ist natürlich inklusive!
Neu ist diese Art der Bürgerbesänftigung allerdings nicht. 2023 ließ der autoritäre Politiker im November festlich feiern, 2019 und 2020 ebenfalls schon ab Oktober.
Der ehemalige Busfahrer Maduro regiert seit mittlerweile elf Jahren im erdölreichen Venezuela. Wahlen können ihm seitdem nichts anhaben.
Titelfoto: Cristian Hernandez/AP/dpa