Schockierende Bilder: Ungeborener Zwilling aus Gehirn von Einjähriger entfernt!
Shanghai - Gefangen im Kopf des eigenen Zwillings! Eine kuriose wissenschaftliche Fallstudie aus China sorgt derzeit in den sozialen Medien für Aufsehen. Einem einjährigen Mädchen musste der eigene - natürlich ungeborene - Zwilling aus dem Gehirn entfernt werden.
Forscher der "Fudan University" in Shanghai veröffentlichten den Fall im Fachmagazin Neurology. In der Studie schreiben die Ärzte von einem jungen Mädchen, das über einen viel zu großen Kopf und unterentwickelte motorische Fähigkeiten verfügte.
CT-Scans ihres Schädels gaben Aufschluss: Das Gehirn der Einjährigen war komprimiert und es gab eine auffällige Ansammlung von Flüssigkeit. Irgendetwas wuchs im Kopf des Mädchens.
"Nach der chirurgischen Entfernung ergab die Sequenzierung des gesamten Genoms identische Einzelnukleotidvarianten beim Wirtskind und beim Fötus-im-Fötus", erklärten die Wissenschaftler in ihrer Fallstudie.
Klartext: Der Fötus eines ungeborenen Zwillings hatte im Kopf seiner Schwester gesteckt, ehe er schließlich entfernt wurde. Es wird davon ausgegangen, dass der Fötus "aus nicht abgetrennten Blastozysten" entstanden ist.
Auf Bildern ist zu sehen, dass der "Zwilling" sogar obere Gliedmaßen sowie Finger-ähnliche Vorsprünge entwickelt hatte.
Bilder zeigen den entfernten "Zwilling"
"Fötus-in-Fötus"-Fälle sind extrem selten
In dem Papier der chinesischen Ärzte heißt es weiter: "Die verbundenen Teile entwickeln sich zum Vorderhirn des Wirtsfötus und umhüllen den anderen Embryo während der Neuralplattenfaltung."
Die Fallstudie ist extrem kurz gehalten. Es wird nicht klar, wie es um den Gesundheitszustand des jungen Mädchens nach der Operation bestellt ist.
Fälle dieser Art sind extrem selten: Eine Ausarbeitung chinesischer Wissenschaftler geht davon aus, dass es bei einer von 500.000 Geburten zu einer "Fötus-in-Fötus"-Situation kommt. Doch in fast allen bekannten Fällen war der Fötus im Körper seines Zwillings herangewachsen.
Fälle, bei denen der Fötus im Kopf seines Zwillings heranwächst, dürften demnach noch um ein Vielfaches seltener sein.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/obs, Screenshot/Twitter/OGdukeneurosurg